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und Komponenten-Technologien in der Modellierung ... - CES - KIT

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18 2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

nistisch arbeitenden Nachbarschaftsstrukturen entscheidend von <strong>der</strong>en Parametrisierung 6 sowie<br />

von <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Startlösung x start<br />

<br />

ab. Hier ist man häufig gezwungen, auf e<strong>in</strong>e zufällig ausgewählte<br />

Startlösung zurückzugreifen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann, wenn ke<strong>in</strong>erlei Vorwissen über die<br />

Oberflächencharakteristik <strong>der</strong> zu optimierenden Zielfunktion vorhanden ist.<br />

Der Hauptvorteil des <strong>in</strong> Abb. 2.3.3.1.1 dargestellten Algorithmus besteht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en<br />

Anwendbarkeit, da nur <strong>der</strong> Lösungsraum L, e<strong>in</strong>e berechenbare Zielfunktion F <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Nachbarschaftsstruktur<br />

η vorausgesetzt werden. Die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Nachbarschaftsstruktur hängt<br />

stark vom vorgegebenen Optimierungsproblem ab. Handelt es sich um e<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>atorikproblem,<br />

muss die Nachbarschaftsstruktur <strong>in</strong> den meisten Fällen <strong>in</strong>dividuell angepasst werden 7 .<br />

Auch bei Parameteroptimierungsproblemen gibt es durchaus unterschiedliche Realisierungsmöglichkeiten<br />

für e<strong>in</strong>e Nachbarschaftsstruktur. Daraus resultiert auch die Vielzahl <strong>der</strong> heute<br />

existierenden lokalen Parameteroptimierungsverfahren, die unter dem Namen Hill-Climb<strong>in</strong>g<br />

Strategien zusammengefasst werden. Die Vorgehensweise dieser Verfahren ist vergleichbar<br />

mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>es bl<strong>in</strong>den Bergsteigers, <strong>der</strong> sich von e<strong>in</strong>em Tal aus zum nächstgelegenen Gipfel<br />

empor tastet. Die Tastschritte können entwe<strong>der</strong> nach re<strong>in</strong>-determ<strong>in</strong>istischen Regeln vorgenommen<br />

werden o<strong>der</strong> zufallsgesteuert ablaufen (stochastisches Hill-Climb<strong>in</strong>g). In manchen<br />

Fällen wird auch e<strong>in</strong>e Mischform verwendet. Jede dieser drei Verfahrensklassen zeigt eigene,<br />

charakteristische Konvergenzeigenschaften. Determ<strong>in</strong>istische Verfahren konvergieren i.a. dann<br />

sehr schnell, wenn die Startlösung bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> optimalen Lösung liegt. Stochastische<br />

Verfahren weisen dagegen e<strong>in</strong>e weitaus sicherere Konvergenz bei beliebigen Startlösungen<br />

auf, konvergieren dafür aber deutlich langsamer.<br />

Die wichtigsten direkten Hill-Climb<strong>in</strong>g Verfahren, <strong>der</strong>en Suche sich ausschließlich an <strong>der</strong> Ergebnisoberfläche<br />

<strong>der</strong> Zielfunktion orientiert, s<strong>in</strong>d<br />

- Koord<strong>in</strong>atenstrategie [Sout40], [Sout46], [FrSa47]<br />

- Strategie von Rosenbrock (Rotierende Koord<strong>in</strong>aten) [Rose60]<br />

- Strategie von Hooke <strong>und</strong> Jeeves (Mustersuche) [HoJe61]<br />

- Simplex-Strategie von Nel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Mead [SpHH62]<br />

- Strategie von Davies, Swann <strong>und</strong> Campey (DSC) [Swan64], [BoDS69]<br />

- Complex-Strategie von Box [Box65]<br />

- Simultaneous Perturbation Stochastic Approximation (SPSA) [Spal98], [Spall99]<br />

Sämtliche <strong>der</strong> oben genannten Verfahren eignen sich zur Parameteroptimierung mehrdimensionaler<br />

Zielfunktionen. Handelt es sich bei F um e<strong>in</strong>e mathematische Zielfunktion <strong>und</strong> ist diese<br />

stetig <strong>und</strong> differenzierbar, können auch die erste <strong>und</strong> zweite Ableitung von F mit <strong>in</strong> die Optimierungsstrategie<br />

e<strong>in</strong>gebracht werden. Diese so genannten hybriden Strategien spalten sich<br />

wie<strong>der</strong>um auf <strong>in</strong> Gradienten- <strong>und</strong> Newton-Methoden. Bei den Gradienten-Methoden wird die<br />

Existenz <strong>der</strong> ersten Ableitung <strong>der</strong> Zielfunktion vorausgesetzt. Die Newton-Methoden benötigen<br />

6<br />

bei Hill-Climb<strong>in</strong>g Verfahren müssen beispielsweise Anfangsschrittweiten vorgegeben werden<br />

7<br />

In [AaKo89] wird beispielsweise e<strong>in</strong>e speziell auf das Travell<strong>in</strong>g Salesman Problem TSP zugeschnittene<br />

Nachbarschaftsstruktur vorgestellt.

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