und Komponenten-Technologien in der Modellierung ... - CES - KIT
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- Komplexer Ergebnisverlauf <strong>der</strong> Zielfunktion<br />
2 Gr<strong>und</strong>lagen 15<br />
Simulationsbasierte Zielfunktionen s<strong>in</strong>d sehr häufig multimodal, nichtl<strong>in</strong>ear <strong>und</strong> unstetig.<br />
Außerdem muss mit e<strong>in</strong>em nicht-trivialen variantenreichen Ergebnisverlauf (gew<strong>und</strong>ene<br />
Täler, Plateaus, etc.) gerechnet werden.<br />
- Meist nur sehr wenig Vorwissen über den Ergebnisverlauf <strong>der</strong> Zielfunktion vorhanden<br />
Bei e<strong>in</strong>em komplexen Simulationsmodell ist es i.a. sehr schwierig den Ergebnisverlauf e<strong>in</strong>er<br />
darauf basierenden Zielfunktion abzuschätzen. In manchen Fällen lässt sich <strong>der</strong> Wertebereich<br />
durch e<strong>in</strong>e untere <strong>und</strong> obere Schranke recht gut e<strong>in</strong>grenzen. Über die genaue Anzahl<br />
<strong>der</strong> vorhandenen Extremstellen sowie die Struktur ihrer E<strong>in</strong>zugsbereiche können jedoch <strong>in</strong><br />
den meisten Fällen ke<strong>in</strong>e Aussagen gemacht werden.<br />
2.3.2 Vere<strong>in</strong>fachende Annahmen<br />
Zur Lösung komplexer modellbasierter Optimierungsaufgaben haben heute direkte Suchverfahren<br />
große Bedeutung erlangt [Wrig95]. E<strong>in</strong> großer Vorteil dieser Verfahren liegt <strong>in</strong> ihrer<br />
universellen Anwendbarkeit sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> guten Verständlichkeit ihrer Basispr<strong>in</strong>zipien. Von<br />
Nachteil ist jedoch <strong>der</strong> gegenüber spezialisierten analytischen Optimierungsmethoden meist<br />
sehr hohe Rechenaufwand. Dieser ergibt sich bei direkten Suchstrategien aus <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />
zur Lösungsf<strong>in</strong>dung benötigten Zielfunktionsevaluierungen multipliziert mit <strong>der</strong> für e<strong>in</strong>e Zielfunktionsevaluierung<br />
durchschnittlich benötigten Rechenzeit. Insbeson<strong>der</strong>e bei Problemstellungen<br />
mit sehr aufwändiger Zielfunktionsevaluierung ist es daher von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung,<br />
dass das ausgewählte direkte Optimierungsverfahren mit e<strong>in</strong>er möglichst ger<strong>in</strong>gen Anzahl<br />
von Zielfunktionsevaluierungen auskommt.<br />
E<strong>in</strong> sehr wichtiges Ergebnis theoretischer Analysen zur Leistungsfähigkeit direkter Optimierungsmethoden<br />
ist das so genannte "No Free Lunch Theorem" von Wolpert <strong>und</strong> Macready<br />
[WoMa97]. Grob zusammen gefasst besagt dieses Theorem, dass direkte Suchstrategien über<br />
alle Optimierungsprobleme gemittelt im Durchschnitt gleich gut arbeiten, wenn es darum geht,<br />
das globale Optimum aufzuf<strong>in</strong>den. An<strong>der</strong>s formuliert gibt es ke<strong>in</strong> direktes Optimierungsverfahren,<br />
das allen an<strong>der</strong>en direkten Verfahren über alle Optimierungsprobleme gemittelt überlegen<br />
ist. Demnach spielt es, wenn man über ke<strong>in</strong>erlei problemspezifisches Vorwissen als Lösungshilfe<br />
verfügt, ke<strong>in</strong>e Rolle, für welches direkte Optimierungsverfahren man sich letztendlich<br />
entscheidet.<br />
Dies ist zunächst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> sehr deprimierendes Ergebnis, da die als sehr <strong>in</strong>effizient geltende<br />
re<strong>in</strong>e Zufallssuche damit den gleichen Stellenwert erhält, wie naturanaloge Verfahren, die den<br />
Zufall nicht völlig willkürlich, son<strong>der</strong>n zielgerichtet e<strong>in</strong>setzen. Glücklicherweise s<strong>in</strong>d jedoch<br />
viele Optimierungsprobleme aus <strong>der</strong> Praxis so geartet, dass sie sich mit naturanalogen Optimierungsverfahren<br />
meist recht gut bearbeiten lassen [DrJW99].