Untitled - Memorial University of Newfoundland
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Darwins bzw. deren lnslrurnentalisierung im sazialen Bereich trugcn dazu beL die<br />
EinleiJung von Menschen in verschiedene Enlwicklungsstufen und untcrschicdliche<br />
Wertungen plausibel erscheinen zu lassen. Hierin ahneln sich die Theorien der gnoslisch<br />
inspitiertcn Kiinstler und Philosophen und die der Rassentheoretikcr scheinbar. Durch die<br />
Vorsehung "auserwtihhe Pncumatiker" und durch demagogisches Talent begnadclc<br />
selbslemannte Nalionalprophetcn konnen sich in der Tal auf den ersten Blick gleichen.<br />
Ein Einverstandnis zu verrnulen bedeutete jedoch, einem weiteren Missverstandnis zu<br />
erliegen. Wie noch zu zeigen sein wird, hangl die Kritik an dem Denken, das sich<br />
vemlcintlich in den Tierkreis-Erziihlullgell spiegeh. mit diesem Missverstlindnis<br />
zusammen. Kehren wir jedoch zunachst zur kunstlerischen Tlitigkeit und ihrer<br />
Einschtitzung zurtick.<br />
Kunst avancierte im Denken der Avantgardekunstler und Philosophen zur<br />
eigentlichen melaphysischen Tlitigkeit. Die vermeinllichen Heilsversprechungen des<br />
wissenschaftlichen und technischen Fortschrittes des neunzehnten Jahrhunderts hatten<br />
angesichls der Probleme, die trotz des Fortschrius weiter bestanden, ihre Faszination<br />
verloren. Ja. die Wissenschaft schien sich durch Albert Einsteins Formulierung der<br />
Relativitlitstheorie (1904, 1916) und der Weiterentwicklung der Atommodelle durch<br />
Ernest Rutherford (1911) und Niels Bohr (1913) selbst diskreditiert zu haben. Zumindest<br />
wich die zunlichst durchweg positive Haltung zur Wissenschaft einer zunehmend<br />
ambivalenten Haltung.<br />
Philosophische Fragestellungen, die sich aus den Ergebnissen<br />
naturwissenschaftlicher Forschungen ergaben, waren in der Erkenntnistheorie, Ontologie<br />
und Metaphysik angesiedeh. Sie kreisten urn die Frage der Existenz von Zuftillen. der<br />
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