Untitled - Memorial University of Newfoundland
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noch sehen werden. his zurn Beruf des A. Augenfallig ist auch das wiedcrkehrende Motiv<br />
des Dreiecks. sci es in architektonisch geomctrischem Zusammcnhang. sei es in den<br />
Beziehungen, ja bis hin zu den Anfangsbuchstaben deT Namen der Protagonisten.<br />
SchlieBlich sei noch erwahnt, dass Broch die Verwobenheit des Einzelnen. der beleblen<br />
und unbclebtcn Natur sowie menschengemachtcr Dinge haufig durch Linien und Faden<br />
verbunden beschreibt. 4J<br />
Nun aber zur Erzahlung selbst. Ein Reisender. im weiteren Verlauf der Erzahlung<br />
nur mit A. benannt und den Leser an A. aus ..Eine leichte Enttauschung" erinnemd.<br />
komml oach einer Bahnreise in einer Stadt an. Wedcr das Woher noch das Warum<br />
scheinen von Bedeutung. Der Leser wohnt dem Geschehen der Erz.ahlung durch drei<br />
verschiedene Perspektiven bei. Einmal durch die Dialoge zwischen A.. der Baronin W..<br />
dem Stubcnmadchen Marie und der Tochter Hildegard. zurn anderen aus der Perspektive<br />
A.s. in Fonn eines inneren Monologs, und schlieBlich in einer Art Renexion A.s. die<br />
vollig Uber das aktuell Geschehende hinausweist und das Jetzt nur als Sprungbretl nutzt.<br />
urn zu Oberlegungen i..ibcr Transzendentales zu flihren. Die Obcrglinge sind unmerklich<br />
und nieBcnd. Die Tendenz des Protagonisten A.. alles Geschehcnde auf sich selbsl zu<br />
401 Diese Beschrelbungen erinnern entfernt an Carlos Castanedas-ob selner Authentizltat<br />
umstrittene-Beschrelbungen seiner Umweltwahrnehmung unter Peyote-Elnfluss. Ohne der biografischen<br />
Lesewelse eines IIterarischen TeKtes verfallen zu wollen, soli hier angemerkt werden, dass es nlcht<br />
auszuschlleBen 1st, dass auch Brochs Visualislerung der mannlgfaltigen Beziehungen innerhalb des<br />
menschlichen Kosmos als Liniennetze unter dem Einfluss von Orogen entstanden sein konnte. Oas ist nur<br />
eine Vermutung und soli Broch nicht als Orogenkonsumenten ausweisen. Es gibt In der konsultierten<br />
literatur dazu keine Hlnweise. Allerdings war in den 20'" Jahren Kokaln die Gesellschaftsdroge Nummer<br />
Elns der Boheme, und zahlreiche Besucher des literatentreffpunkts Cafe Central in Wien waren bekannt<br />
fur Ihren Kokainkonsum. Auch Freud (vgl. dazu Freuds Abhandlung von 1884 ..Ober Coca: die zur<br />
ElnfUhrung des Kokain in die Medizin beigetragen hat.) war lange Zeit Befurworter des Einsatles dleser<br />
Droge (Beubler 6, 8). Ole Gefahr der Abhangigkeit hervorrufenden Eigenschaften von Kokain, Heroin und<br />
Amphetamlnen wurde erst spater erkannt.<br />
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