Untitled - Memorial University of Newfoundland

Eine weitere Symbolspirale schafft Broch in Sewg auf die Analogien zum
Sonnengleichnis mit dem Begriffsfeld "Spiegelungen:' Er beginnt mil der Beobachtung
des JURgen Mannes. dass der Kellner "eine spiegelnde Glatzc" (KlV6 158) hat. also mit
cineOl Phlinomen an sich. Ocr nachste Schritt ist die Befriedigung des JURgen Mannes mil
dem Erkcnnen der Reflexion "der Minellampe auf der Glatze des Kellners'; (KlV6 158)
als Ursprung dieser Spiegelung. Desgleichen funktioniert die Erwillmung einer .,Reihe
Glaser' (KW6 160). einer "Kette von GHisem" (KW6 160). die leise klingeR. Diese
werden im nachsten Gedanken Zll "klingenden Stemen" und im nachsten Schriu noch urn
eine weitere Slufe Zll "klingenden Stemen des Todes" (KW6 160) iiberhoht. Der
Gcfangene der Platon'schen Hoble glaubt, aus den beobachtbaren Schalten RUckschlUsse
auf den Ursprung der Dinge ziehen zu konnen. aber das. was die vemlcintliche wirkliche
Welt beleuchlel, iSI nur ein mUder Abklatsch dcr Sonne. der Idee des Guten. gezahmtes
Feuer. es iSI nur eine GlUhbirne. Welch schrecklicher Intum! So iSI es auch mit dem
vermeinllichen Klang der Sterne, es iSI nur das Aneinanderschlagen. das Klirren der
Glaser. Am Endc dcr Erzahlung wi rd. wie wir sehcn werden. diese Thcmalik wieder
aufgegriffen.
Wahrend der junge Mann nun cine Lcbensbedrohung heraufbeschwort, glaubt er,
einen Mann ins Lokal kommen zu sehen, von dem eben diese Bedrohung ausgeht. Die
Erwahnung des aurkommenden Windes drauBcn dienl der Vcrstarkung des Eindrucks,
dass nun eine Handlung zu erwarten ist. Das Thema des Todes nimml im vorgestellten
Gespr'Jch immer mehr Raum ein. obwohl es keine wirkliche Bedrohung gibL Das iSI zwar
nur konsequenl, denn lelZlen Endes laurt ein Leben in der volligen Erkenntnislosigkeit
auf eine tote Existenz, auf Unerlostheit hinaus. wohei Unerlostheit in der Gnosis eine
66