Homoleptische Methylverbindungen von Elementen der 4. und 5 ...
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Allgemeiner Teil<br />
2 Allgemeiner Teil<br />
2.1 Einführung<br />
Organometallische Verbindungen des Titans <strong>und</strong> Tantals haben bereits als<br />
Katalysatoren technische Bedeutung erlangt. 10 Als Ziegler-Natta-Katalysator<br />
werden in situ gebildete teilmethylierte Titanchloride zur Polymerisation <strong>von</strong> Ethen<br />
im Nie<strong>der</strong>druckverfahren verwendet. 11 Titan- <strong>und</strong> Tantalorganyle mit geringer<br />
Molmasse eignen sich aufgr<strong>und</strong> ihrer Flüchtigkeit für Metallbeschichtungen mit<br />
CVD-Methoden.<br />
2.1.1 Synthese <strong>von</strong> Übergangsmetall-<strong>Methylverbindungen</strong><br />
Die Darstellung <strong>der</strong> Übergangsmetall-<strong>Methylverbindungen</strong> läßt sich am einfachsten<br />
durch Transmetallierung (Metathesereaktion) <strong>von</strong> Übergangsmetallhalogeni-<br />
den <strong>und</strong> Metallorganylen realisieren. Als Metallorganyle eignen sich beson<strong>der</strong>s gut<br />
Methyllithium, Dimethylzink <strong>und</strong> Trimethylaluminium. Je nach Halogenid werden<br />
durch die unterschiedlichen Methylierungsreagentien sämtliche o<strong>der</strong> nur einige<br />
Halogenatome ausgetauscht. Eine Verwendung <strong>von</strong> Grignard-Reagentien ist aufgr<strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> sich bildenden Nebenprodukte in vielen Fällen ungeeignet.<br />
Die Reaktion <strong>von</strong> WF 6 mit Zn(CH3)2 bzw. Al(CH3)3 führt direkt zu W(CH3)6,<br />
während Umsetzung <strong>von</strong> NbCl 5 bzw. TaCl5 mit Zn(CH3)2 nur zum dreifachmethylierten<br />
Produkt führt. 12 Durch nachfolgende Umsetzung mit Methyllithium erhält<br />
man die gewünschte homoleptische Methylverbindung. Wird Methyllithium im<br />
Überschuß verwendet, bilden sich die entsprechenden höher alkylierten Anionen,<br />
wie z.B. [W(CH3)8] 2- o<strong>der</strong> [Ti(CH3)5] 1- .<br />
Eine Aufarbeitung <strong>und</strong> Reinigung gestaltet sich in vielen Fällen als äußerst<br />
schwierig, da die Zersetzung in den Reaktionslösungen je nach Verbindung<br />
zwischen –50 °C <strong>und</strong> 0 °C erfolgt.<br />
Tetramethyltitan ist z. B. mit Ether schon bei –30 °C flüchtig <strong>und</strong> läßt sich so aus<br />
<strong>der</strong> Reaktionslösung „abdestillieren“, aber nicht ohne weiteres als Reinsubstanz<br />
erhalten. An<strong>der</strong>e Verbindungen wie Ta(CH 3)5 sind bei –20 °C nur unter großen<br />
Verlusten sublimierbar.<br />
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