Geschichte des Schiller-Gymnasiums Köln 1899 - 2010
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Teil 5: Das <strong>Schiller</strong>-Gymnasium 1970 – 2011<br />
I Allgemeine Entwicklung der Schule<br />
Wandel der Schulpolitik<br />
1962 hatte die OECD Bildung zum Grundrecht der europäischen Bürger erklärt; Ralf Dahrendorf veröffentlichte<br />
1965 seine einflussreiche Schrift „Bildung ist Bürgerrecht“, in der er den Modernitätsrückstand<br />
<strong>des</strong> Deutschen Bildungssystems beklagte. Der Religionsphilosoph Georg Picht beklagte<br />
1964 in seiner vieldiskutierten Untersuchung „Die deutsche Bildungskatastrophe“ das unzureichende<br />
Bemühen um breite Bildung in der Bun<strong>des</strong>republik, forderte dringende Notmaßnahmen zur massiven<br />
Vermehrung der Lehrerzahl und fand dabei ein erhebliches öffentliches Echo. U.a. stellte er fest, die<br />
Zahl qualifizierter Abiturienten läge im internationalen Vergleich viel zu niedrig; mit dieser Beobachtung<br />
war ein Thema angeschlagen, das die bildungspolitischen Diskussionen über ein halbes Jahrhundert<br />
prägen sollte. Es begann eine anhaltende Bildungsdebatte, die 1966 u.a. in die Gründung <strong>des</strong><br />
„Deutschen Bildungsrats“ einmündete, der bis 1976 bestand; es sollten Bedarfs- und Entwicklungspläne<br />
für eine Bildungsreform und die notwendigen Veränderungen erarbeitet werden. Die Bildungskommission<br />
entwickelte in ihren umfassenden Gutachten und Studien bahnbrechende Konzepte zu<br />
Schulstrukturen und Lehrerbildung, zur Wissenschaftsorientierung <strong>des</strong> Lernens, zu einem modernen,<br />
dynamischen Begabungsbegriff, zum exemplarischen Lernen und zu Techniken, das Lernen zu lernen.<br />
140<br />
Die Adenauer-Ära war zu Ende<br />
gegangen und die Zeichen <strong>des</strong><br />
Wandels waren seit der Mitte <strong>des</strong><br />
Jahrzehnts unübersehbar. Im<br />
Rahmen der „inneren Umgründung“<br />
der Bun<strong>des</strong>republik nach<br />
1968 (M.Görtemaker) kam es auch<br />
zu erheblichen bildungspolitischen<br />
Neuorientierungen und Reformen,<br />
die entscheidend auch 1966 durch<br />
den Wechsel der CDU-geführten<br />
Lan<strong>des</strong>regierung NRW zu SPDgeführten<br />
Regierungen (zunächst<br />
Heinz Kühn, dann Joh. Rau) befördert<br />
wurden.<br />
Kl. 13 a 1972-73<br />
letztes Abitur im Klassenverband