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Geschichte des Schiller-Gymnasiums Köln 1899 - 2010

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Schulfeiern<br />

Nach der Machtergreifung war das <strong>Schiller</strong>-Gymnasium innerhalb einer kurzen Zeit „gleichgeschaltet“<br />

worden. Die äußere Form der Schulfeiern und Aufmärsche wirkt wie eine Kopie der großen Parteitage<br />

und Man feierte die Reichsgründung, den Tag der Machtergreifung, den Hitler-Putsch von 1923<br />

usw. Massenveranstaltungen im Kleinen: Höhepunkt der Feiern war jetzt „Führers Geburtstag“; die<br />

seit der Kaiserzeit erprobten Feierrituale wurden nur anders akzentuiert. Lehrer und Schüler trugen<br />

NS-Uniformen, Appelle mit militärischem Charakter wurden abgehalten, feierliche Fahneneinmärsche<br />

fanden statt; das Schulorchester wurde durch Pauken und Blechbläser wehrhafter gemacht -<br />

man kennt das alles zur Genüge. Ein kleines Beispiel mag das illustrieren; zur Begehung <strong>des</strong> Erntedanktages<br />

wurde bestimmt:<br />

allgemeine Beflaggung<br />

Feiern zum Ausdruck der Verbundenheit mit dem deutschen Boden/Bauerntum<br />

Gedenkstunde, Vorträge über den deutschen Bauernstand<br />

Besichtigung eines Bauernhofs<br />

Mit der eigentlichen Bedeutung <strong>des</strong> Erntedanktages hat das zwar alles nichts mehr zu tun, wohl aber<br />

mit dem Blut- und Bodendenken <strong>des</strong> „Tausendjährigen Reichs“, mit Gemeinschaftsgefühl und Ablenkungsstrategien.<br />

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