Geschichte des Schiller-Gymnasiums Köln 1899 - 2010
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Zweifellos war mit dieser Organisationsreform auch eine durchaus gewollte Schwächung der besonderen<br />
Stellung der Gymnasien verbunden, da die Vertreter <strong>des</strong> Schulkollegiums als starke Lobby zuvor<br />
nahe beim Kultusministerium, beim Landtag und beim Hauptpersonalrat saßen.<br />
Die neunziger Jahre<br />
Neubesetzung der Schulleitung<br />
Das Kollegium 1993<br />
Seit Mitte der achtziger Jahre wurde das Problem fehlender Neueinstellungen immer bedrückender.<br />
Die Kollegien alterten gemeinsam, Impulse durch jüngere Lehrer blieben zunehmend aus und die<br />
Schulen mussten mit ihrem alternden Lehrerstamm so gut wie möglich agieren; neue Lehrkräfte kamen<br />
fast ausschließlich durch Versetzung. Gerade einer Schule, die immer auf Innovation gesetzt hat,<br />
waren damit wichtige Ressourcen verwehrt. Teile <strong>des</strong> Kollegiums zogen sich auf bewährte Muster<br />
und Unterrichtsstrukturen zurück, andere arbeiteten in Formen der Selbstausbeutung.<br />
Als Richard Lewald im Sommer 1991 in Pension ging, übernahm für eineinhalb Jahre sein Stellvertreter<br />
Dr. Hans Haas, selbst kurz vor dem Pensionierungsalter, die Schulleitung. Eigentlich war keine<br />
derart lange Vakanz vorgesehen, aber anders als zur Zeit der Ernennung von R. Lewald waren die<br />
Verfahrensregelungen inzwischen komplizierter geworden. Interessierte Kollegen konnten sich auf<br />
eine Ausschreibung hin bewerben. Nach dem damals geltenden Verfahren besaß die Schulkonferenz<br />
(damals 50% Lehrer, 25% Eltern, 25% Schüler) ein Anregungsrecht; die Schulaufsichtsbehörde überprüfte<br />
die Eignung der Kandidatinnen, bei kommunalen Stellen hatte der Schulträger hatte das Recht,<br />
aus den geeigneten Kandidaten unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Schulvotums und der Qualifikation eine(n)<br />
Bewerber(in) auszuwählen. Die Ernennung sollte nach Überprüfung der Vorgänge durch den<br />
Kultusminister erfolgen.<br />
In der Nachfolgefrage kam es nun – wie übrigens in gleicher Situation an anderen Schulen auch, mit<br />
großem Presseecho etwa am Humboldt-Gymnasium – zu Konflikten, die schließlich mit der Wahl von<br />
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