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3.1. ENTWICKLUNGSPHASEN 21<br />
Erst wenn alle diese Fragestellungen gelost und eine exakte Problembeschreibung vorliegt, sollte<br />
in die nachste Phase verzweigt werden. Es hat sich gezeigt, da Fehler, die aus einer nicht<br />
ordentlich durchgefuhrten Analyse herruhren, zu einem immensen zusatzlichen Arbeitsaufwand<br />
in spateren Phasen fuhren konnen. Deshalb sollte insbesondere in dieser Phase mit gro ter<br />
Sorgfalt gearbeitet werden.<br />
3.1.2 Entwurf<br />
Nachdem die Problemstellung prazisiert und verstanden worden ist, mu in der Entwurfsphase<br />
ein Algorithmus zum Losen des Problems entworfen werden. Der Entwurfsproze kann im allgemeinen<br />
nicht mechanisch durchgefuhrt werden, vor allen Dingen ist er nicht automatisierbar.<br />
Vielmehr kann man ihn als einen kreativen Proze bezeichnen, bei dem Au assungsgabe, Intelligenz<br />
und vor allem Erfahrung des Programmierers eine wichtige Rolle spielen. Diese Erfahrung<br />
kann insbesondere durch ei iges Uben erworben werden.<br />
Trotzdem konnen die folgenden Ratschlage beim Entwurf eines Algorithmus nutzlich sein:<br />
Sie sollten sich nach bereits existierenden Losungen fur vergleichbare Probleme erkundigen<br />
und diese nutzen.<br />
Sie sollten sich nach allgemeineren Problemen umschauen, und uberprufen, ob Ihr Problem<br />
als Spezialfall des allgemeinen Problems behandelt werden kann.<br />
Sie sollten versuchen, das Problem in einfachere Teilprobleme aufzuteilen. Wenn eine Aufteilung<br />
moglich ist, sollten Sie den hier skizzierten Programmentwicklungsproze zunachst<br />
fur die einzelnen Teilprobleme anwenden und anschlie end die Losungen der einzelnen<br />
Teilprobleme zu einer Losung fur das Gesamtproblem zusammensetzen.<br />
3.1.3 Implementierung<br />
Der Entwurf eines Algorithmus sollte unabhangig von einer konkreten Programmiersprache erfolgen.<br />
Die anschlie ende Uberfuhrung des Algorithmus in ein in einer Programmiersprache<br />
verfa tes Programm wird als Implementierung bezeichnet. Anders als der Entwurf eines Algorithmus<br />
ist die Implementierung in der Regel ein eher mechanischer Proze .<br />
Die Implementierungsphase besteht selbst wieder aus zwei Teilphasen:<br />
Editieren: Zunachst wird der Programmcode mit Hilfe eines Editors eingegeben und in<br />
einer <strong>Datei</strong> dauerhaft abgespeichert.<br />
Compilieren: Anschlie end wird der Programmcode mit Hilfe eines Compilers auf syntaktische<br />
Korrektheit uberpruft und { falls keine Fehler vorhanden sind { in eine ausfuhrbare<br />
Form (ausfuhrbares Programm) uberfuhrt. Liefert der Compiler eine Fehlermeldung, so<br />
mu in die Editierphase zuruckgesprungen werden.<br />
Ist die Compilation erfolgreich, kann das erzeugte Programm ausgefuhrt werden. Je nach Sprache<br />
und Compiler ist die Ausfuhrung entweder mit Hilfe des Betriebssystems durch den Rechner<br />
selbst oder aber durch die Benutzung eines Interpreters moglich.