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Karl Keck

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Mein ganzes Leben<br />

war von frühester Jugend<br />

an eine einzige<br />

Unruhe, ein dauerndes<br />

Suchen und Nichtfinden.<br />

Ich fraß mit<br />

Gier alles Wissen, versäumte<br />

Schlaf und<br />

Pflicht. Oft war ich<br />

schwermütig und wollte<br />

mir das Leben nehmen.<br />

Schließlich war<br />

ich derart geistig gebunden,<br />

dass es oft<br />

schien, als wollten<br />

meine eigenen, finsteren<br />

Gedanken mich<br />

verzehren. Von den<br />

Ärzten bekam ich viel Gift, Brom usw. Gegen meine<br />

Verzweiflung kämpfte ich mit Rauschmitteln, von denen ich<br />

bestimmte Dosen brauchte, um leben zu können. Gifte und<br />

Gebundenheiten zerfraßen mich. Ein hoffnungsloser Fall.<br />

Vor einem Selbstmordversuch wurde ich durch ein Kind<br />

gerettet. Ich war eine wandelnde Leiche und wurde mir<br />

selbst und anderen zur Last. 51<br />

Viele Menschen hatten Anteil daran, dass er zum Glauben fand.<br />

Die gläubige Mutter und eine Kusine, die über 15 Jahre für ihn<br />

gebetet hatte, sowie einen leitenden Bruder der Mennoniten hebt<br />

Fix in seiner Schrift Preiset mit mir den Herrn besonders hervor.<br />

In seiner ihm eigenen Ausdruckskraft schildert er, wie ihm jener<br />

Bruder, auf einer Friedhofsbank vor dem Grab seiner ersten Frau<br />

sitzend 52 , immer wieder den einen Satz in die Nacht seines Lebens<br />

51 Grunewald E., Segenstage in Berlin, Der feste Grund, Nr. 15, 6.Jahrgang (1. August 1935), S.<br />

2. Ausführlich erzählt Fix seine Geschichte in Frevel – Grauen – Grausen: Selbstmord, op. cit.<br />

S. 40-45<br />

52 Am 14. Februar 1932 starb nach knapp 10 Ehejahren seine Frau Hermine, geb. Nübel. Mit<br />

seinem 9-jährigen Sohn Wolfgang allein gelassen, versank Fix in tiefe Depressionen.<br />

Wolfgang fiel in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges im sogenannten „Volkssturm“ im<br />

Osten (mündliche Information von Johannes Fix am 27.05.2001 und 8. Januar 2002).<br />

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