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Karl Keck

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gangenheit von <strong>Karl</strong> Fix nicht ungefährlich war. Als der ältere<br />

Glaubensbruder Kuttler über Fix und seinen politischen Hintergrund<br />

vernommen wurde, sagte er: „Früher war er Sozialist,<br />

aber jetzt betreiben wir himmlische Politik.“ Auf die Nachfrage,<br />

was dies für eine sei, sagte Kuttler: „Wir warten auf den wiederkommenden<br />

Herrn.“ Verächtlich klappte der Beamte mit den<br />

Worten „der kommt ja doch nicht“ sein Buch zu, und Fix<br />

bemerkt: „Damit war diese Gefahr für mich vorbei.“ 67<br />

Selbst die Gebete wurden von den emsigen Gestapobeamten<br />

mitstenographiert, und über jedes Wort musste Rechenschaft<br />

abgelegt werden. 68<br />

Rückblickend schreibt Fix über diese Zeit der Bedrängnis:<br />

Und das sei nach Römer 8:28 mit allem Nachdruck gesagt:<br />

Durch dieses Verbot wurde erst richtig unsere Arbeit befestigt.<br />

Ich selbst hatte Zeit fürs Gebet und das Wort Gottes.<br />

Der Herr sprach zu mir in dieser Zeit besonders über den<br />

biblischen Gemeindebau. Aber auch unsere Mitglieder wurden<br />

befestigt. Wir wussten jetzt aufs Allergewisseste, wer zu<br />

uns gehört. Der Name „Deutsche Volksmission entschiedener<br />

Christen Berlin“ war fortan amtlich registriert, 69 es<br />

lagen Akten bei der Behörde über uns vor, man wusste, wer<br />

wir waren und was wir wollten. Wir hatten eine unserer<br />

ersten Bewährungs- und Feuerproben bestanden. 70<br />

Fix zählte zur Gemeinde nur diejenigen, welche großgetauft 71<br />

waren, und nur solche Menschen konnten auch am Gedächtnismahl<br />

teilnehmen. 72<br />

67 Im folgenden zitiert aus: Fix, K., Preiset mit mir den Herrn op. cit. S. 18<br />

68 Fix schildert, wie er von einem Gestapobeamten auf der Behörde vernommen wurde: „Es<br />

hatte da eine Schwester gebetet: ‚Herr Jesus, sage doch der Schwester Meier, sie soll nicht<br />

mehr auf ihren kranken Fuß schauen, sondern auf Dich, Herr Jesus.‘ Was das wohl zu bedeuten<br />

habe?“ (Fix, K., Preiset mit mir den Herrn op. cit. S. 19)<br />

69 Die Satzung der Berliner Gemeinde aus dem Jahre 1938 weist unter § 8 darauf hin: „Die<br />

Volksmission ist bei der geheimen Staatspolizei Berlin C unter V 3270/V 3250/34 mit<br />

Personenverzeichnis und Glaubensbekenntnis registriert, im NSDAP-Vereinsregister unter<br />

No. 1391/38 (Kreis Berlin) verzeichnet.“<br />

70 ibid. S. 20<br />

71 Immer wieder traten bei der Taufe auch Heilungen ein. Helene Velke, die 1935 zur Volksmission<br />

stieß, berichtet in ihrem autobiographischen Lebenszeugnis Erlebte Gnade, wie sie bei ihrer Taufe<br />

von starken Kniebeschwerden, verursacht durch Kalkablagerungen, spontan geheilt wurde (S. 22).<br />

72 Fix, K., Preiset mit mir den Herrn op. cit. S. 34<br />

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