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Karl Keck

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legt. Dort führte sein Weg als Führer einer Munitionskolonne<br />

über Ungarn, Rumänien, Bulgarien bis an die russische Winterfront.<br />

Geschwächt durch das Wolhynische Fieber, welches wohl<br />

von einem Rückendurchschuss herrührte, wurde er schließlich<br />

am 20.04.1942 in ein deutsches Lazarett eingeliefert und so vor<br />

dem Weg nach Stalingrad bewahrt. 107 Fix betrachtete es als ein<br />

Wunder, dass er durch Vermittlung eines Kameraden zum Stabsquartier<br />

OKW (Oberkommando West) in die Chiffrierabteilung,<br />

eine Geheimdienststelle der ausländischen Rundfunküberwachung,<br />

versetzt wurde. 108 Da er hauptsächlich nachts Dienst<br />

hatte, konnte er weiter die Versammlungen besuchen und der<br />

Gemeinde in der schlimmsten Notzeit vorstehen, 109 bis im April<br />

1945 sein Wehrmachtsführungsstab in den Süden, 50 km von<br />

Salzburg entfernt, verlegt wurde. Da der führende General die<br />

Heeresgruppe den Amerikanern übergab, kam Fix in den Genuss<br />

einer vorzeitigen Entlassung in seine süddeutsche Heimat, wohin<br />

seine Familie bereits 1943 evakuiert worden war. 110 Das ehemalige<br />

Wohnhaus war allerdings zerstört, aller Besitz verbrannt und geplündert<br />

worden, so dass seine Frau mit ihren zwei Kindern<br />

(Helmut und Johannes) zunächst in einem Notquartier im Schulhaus<br />

des Nachbarortes unterkommen musste. 111<br />

Gerade in der Notzeit der Bombardements kamen viele Menschen<br />

zum Glauben. So veröffentlichte gar der Präses und Bischof<br />

der Berliner Landeskirche, Kurt Scharf, in der Festschrift „Wir<br />

sind doch Brüder“ zum 1. Kirchentag in Berlin unter dem Titel<br />

„Die verborgene Gemeinde“ das Zeugnis der früheren SPD-Abgeordneten<br />

im preußischen Landtag, Frau Dr. Hildegard Wegscheider.<br />

Er kündigte es mit den Worten an:<br />

„Dass Berlin heute wieder lebt, nach dem furchtbaren<br />

Nervenfieber der Hitlerherrschaft und der letzten Monate des<br />

Zweiten Weltkrieges, ist das Verdienst seiner verborgenen Ge-<br />

107 Interview mit Johannes Fix am 5.06.2001<br />

108 Hier war seine Dienststelle direkt Admiral Wilhelm Canaris (1887-1945), Chef der Abwehr<br />

im Kriegsministerium, unterstellt, der als Widerstandskämpfer am 9.4.1945 im KZ Flossenbürg<br />

hingerichtet wurde.<br />

109 Fix, K., Preiset mit mir den Herrn op. cit. S. 39<br />

110 Fix, K., 20 Jahre Volksmission entschiedener Christen Stuttgart September 1945 bis September<br />

1965 – Weg und Werk –, Schorndorf, Verlag Deutsche Volksmission entschiedener Christen<br />

1965, S. 3<br />

111 ibid. S. 3<br />

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