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?Initiative Berliner Sozialforum?. - Forschungsjournal Soziale ...

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Kampagnenstrategie und Strategiebildung bei Greenpeace<br />

1990er Jahren, wobei das deutsche Greenpeace-<br />

Büro eine führende Rolle spielte:<br />

• Lösungskampagnen: Mit dem Nachweis, dass<br />

bessere Lösungen möglich sind, wollte Greenpeace<br />

eine neue Qualität in die Auseinandersetzung<br />

mit umweltschädlichen Industrien bringen.<br />

Lösungskampagnen wie die Entwicklung<br />

des FCKW- und FKW-freien Kühlschrankes,<br />

des chlorfreien Druckpapiers oder des ersten<br />

Drei-Liter-Autos straften das ,Es-geht-nicht‘<br />

der Unternehmen Lüge. Nicht nur der Protest,<br />

auch die Lösung wurde zum Druckmittel gegen<br />

Umweltzerstörer, die damit ebenso öffentlich<br />

konfrontiert wurden wie mit klassischen Protestaktionen.<br />

• Kinder-, Jugend- und Ehrenamtlichen-Arbeit:<br />

In den 1990er Jahren wurde die Arbeit mit Ehrenamtlichen<br />

sowie Kindern und Jugendlichen<br />

ausgebaut. Heute (2005) gibt es allein in<br />

Deutschland 84 Gruppen mit 2.400 ehrenamtlichen<br />

Mitgliedern (ab 18 Jahre), dazu 45 Jugendgruppen<br />

mit über 400 Jugendlichen sowie<br />

1.700 ‚Greenteams‘ mit rund 9.000 Kindern<br />

und Jugendlichen bundesweit. Nicht zu verges-<br />

87<br />

sen auch die Senioren, die in 19 Teams mit 170<br />

Mitgliedern aktiv sind.<br />

• Der Aufbau der Verbraucherarbeit stellte eine<br />

weitere strategische Erweiterung dar. Mit der<br />

Gründung der Greenpeace-Verbraucherorganisation<br />

,Einkaufsnetz‘, die Verbraucher z.B. gegen<br />

Gentechnik und Pestizide in Lebens- und<br />

Futtermitteln mobilisiert, oder der Gründung der<br />

Genossenschaft ‚Greenpeace energy‘, die sauberen<br />

Strom ohne Atom- und Kohleanteil vertreibt,<br />

wurde die klassische aktionsorientierte<br />

Strategie um wichtige Facetten ergänzt.<br />

• Strategische Neuausrichtungen fanden immer<br />

auch inhaltlich statt, etwa mit dem Einstieg in<br />

das Themenfeld ,Grüne Gentechnik‘ Mitte der<br />

1990er Jahre. Anders als bei klassischen Endof-the-pipe-Kampagnen<br />

– etwa gegen Atommüll<br />

oder Giftmüllexporte – war damit ein Thema<br />

begonnen, dessen Bedrohungspotenzial<br />

kaum visualisierbar war, dessen Protagonisten<br />

schwerer lokalisierbar waren und das globale<br />

Implikationen in neue Themenfelder wie Landwirtschaft,<br />

Biopatentierung oder Ernährungsgerechtigkeit<br />

bedeutete.

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