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Skript zur Vorlesung Komplexitätstheorie im SS 1996

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2 TURING-MASCHINE 25<br />

Beispiel: TSP (D) mit Schranke D. Gegeben sei eine nichtdeterministische<br />

Turingmaschine N mit zwei Bändern:<br />

• Band 1: Das Eingabeband mit der Beschreibung des Problemfalls, auf<br />

dem die Städte mit Entfernungen sowie die Schranke D stehen. Die<br />

Länge der Beschreibung sei n.<br />

• Band 2:<br />

Phase 1: Beschreibe das Band mit beliebigem Wort w, |w| ≤ n. Dies<br />

geschieht in Zeit O(n).<br />

Phase 2: Teste, ob w eine Tour beschreibt (d. h. Permutation). Zeitbedarf<br />

hier: O(n 2 ).<br />

Phase 3: Falls Tour beschrieben wurde:<br />

1. Aufaddieren der Distanzen. Zeitbedarf: O(n 2 ).<br />

2. Falls Summe ≤ D, Übergang zu Zustand ” yes“, sonst: ” Abbruch“<br />

der Berechnung (Übergang in ” no“ oder einfach in einen Zustand<br />

von dem es nicht weiter geht).<br />

Diese Maschine entscheidet TSP(D). Falls es eine Tour der Länge ≤ D gibt,<br />

dann kann N eine solche Berechnungsfolge erzeugen und <strong>im</strong> Zustand ” yes“<br />

halten, und zwar mit einer Folge von Konfigurationen, die nicht länger als<br />

O(n 2 ) ist bei Eingaben der Länge n. Falls es keine Tour mit Länge ≤ D gibt,<br />

dann findet die Maschine keine Berechnungsfolge von Konfigurationen, die<br />

mit Zustand ” yes“ enden.<br />

Das Problem ist nun: Wie komme ich von einer polynomiellen nichtdeterministischen<br />

Berechnung zu einer möglicherweise schnellen deterministischen<br />

Berechnung?<br />

Nach heutigem Kenntnisstand können wir etwa zu obigem nichtdeterministischen<br />

Algorithmus für TSP(D) keinen deterministischen polynomiellen<br />

Algorithmus angeben.<br />

Folgendes Resultat liegt derzeit vor:<br />

Theorem 2.4 Sei L ∈ NTIME (f(n)). Dann kann L von einer deterministischen<br />

Turingmaschine in O(c f(n) ) für eine Konstante c > 1 entschieden<br />

werden.<br />

Beweisskizze (nur Idee):<br />

1. Gehe systematische alle Berechnungspfade des Baums durch.<br />

2. Sei d max<strong>im</strong>aler Verzweigungsgrad, d ≥ 2 und d konstant.<br />

3. An jedem Knoten kann man damit der Wahl des Weges eine Zahl<br />

i, 1 ≤ i ≤ d zuordnen.

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