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Skript zur Vorlesung Komplexitätstheorie im SS 1996

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5 NP-VOLLSTÄNDIGE PROBLEME 59<br />

Für i = 0 gilt: V (W, 0) = 0, J = ∅. Offenbar gilt für i ≥ 0:<br />

V (W, i + 1) = max{V (W, i), vi+1 + V (W − wi+1, i)}<br />

(Falls W − Wi+1 < 0, dann V (W, i + 1) = V (W, i))<br />

Berechnung von Wertematrix V (W × (n + 1)-Matrix) ist in O(nW ). Der<br />

vorliegende Fall hat genau dann eine Lösung ( ” Ja“-Antwort), wenn es j, i<br />

gibt mit V (j, i) ≥ k. q.e.d.<br />

Das heißt aber nicht, P = NP! nW ist keine polynomielle Funktion der<br />

Eingabe!<br />

Im allgemeinen ist die Eingabe von Knapsack beschrieben durch 2n + 2<br />

Zahlen (w1, . . . , wn, v1, . . . , vn, W, K). Nun kann beispielsweise W so groß<br />

sein, daß W die Länge der Eingabe best<strong>im</strong>mt. N<strong>im</strong>mt man als Eingabelänge<br />

n log W und W = 2 n an, dann ist nW = n2 log W = w 2 keine polynomielle<br />

Funktion der Eingabelänge. Sind aber alle Gewichte und Werte von Stücken<br />

durch ein Polynom p(n) beschränkt, dann ist die Lösung tatsächlich polynomiell.<br />

Solche Algorithmen heißen pseudopolynomielle Algorithmen. Gibt<br />

es solche Algorithmen <strong>im</strong>mer?<br />

Bei Problemen wie SAT, CLIQUE, NODE COVER traten bisher nur Zahlen<br />

als Indizes auf, die polynomiell beschränkt waren; d. h., daß hier die Zahlen<br />

von vornherein klein waren.<br />

Es gibt aber auch Probleme wie etwa TSP(D), wo die Zahlen exponentiell<br />

groß sein können (relativ <strong>zur</strong> Anzahl der Städte). Trotzdem finden wir dort<br />

(derzeit) keine pseudopolynomiellen Lösungen. Den Grund werden wir etwas<br />

später sehen.<br />

Falls ein Problem PROB NP-vollständig bleibt, wenn es nur auf Fälle F<br />

beschränkt wird, bei denen alle Zahlen ≤ p(n) für Eingabelänge n sind,<br />

dann ist PROB NP-vollständig <strong>im</strong> strengen Sinne. (Manchmal auch stark<br />

NP-vollständig)<br />

Mengenprobleme: Jetzt noch zu einigen Mengenproblemen.<br />

Ein wichtiges Basisproblem ist 3D-MATCHING (Tripartites Matching,<br />

3DM): Seien B, G, H Mengen mit |B| = |G| = |H| = n und T eine Relation<br />

mit T ⊆ B × G × H. Frage: Gibt es ein dreid<strong>im</strong>ensionales Matching T ′ ⊆ T ,<br />

d. h. ein T ′ mit |T ′ | = n und ∀(b1, g1, h1), (b2, g2, h2) ∈ T ′ b1 = b2, g1 = g2<br />

und h1 = h2?<br />

Man kann zeigen: 3SAT ≤ 3DM.<br />

Folgende Probleme hängen mit 3DM eng zusammen:<br />

SET COVERING: Sei F = {S1, S2, . . . , Sn}, Si ⊆ U und B ∈ N. Frage:<br />

Gibt es eine Menge von höchstens B Mengen in F , deren Vereinigung gerade<br />

U ist?

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