29.10.2013 Aufrufe

Skript zur Vorlesung Komplexitätstheorie im SS 1996

Skript zur Vorlesung Komplexitätstheorie im SS 1996

Skript zur Vorlesung Komplexitätstheorie im SS 1996

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3 BEZIEHUNGEN ZWISCHEN KOMPLEXITÄTSKLA<strong>SS</strong>EN 33<br />

Betrachte alle Turing-Maschinen M0, M1, M2, . . . in der lexikographischen<br />

Ordnung ihrer Kodierungen.<br />

Für beliebige i, k ≥ 0 sei folgende Eigenschaft definiert: P (i, k) heißt, daß<br />

für alle Maschinen Mj, 0 ≤ j ≤ i, gilt: Mj hält in weniger als k Schritten<br />

oder Mj hält nach mehr als 2k + 1 Schritten oder Mj hält überhaupt nicht.<br />

P (i, k) kann folgendermaßen entschieden werden: S<strong>im</strong>uliere alle Maschinen<br />

Mj, j ≤ i, auf allen Eingaben der Länge i bis zum Schritt 2k + 1.<br />

Definiere dazu f(i) für irgendein i ≥ 0 und betrachte Folge von k’s: k1 =<br />

2i, kj = 2kj−1 + 1 für j = 2, 3, . . . .<br />

Sei nun N(i) = i j=0 |Σj| i mit Σj aus Mj. N(i) ist die Anzahl aller Inputs<br />

der Länge i für die ersten i + 1 Maschinen. Jeder Input x der Länge i<br />

kann höchstens ein P (i, kj) unwahr machen (M ∈ {M0, . . . , Mi} hält auf x<br />

zwischen kj und 2kj Schritten).<br />

(*) Dann gibt es aber ein l ≤ N(i)+1, so daß P (i, kl) wahr ist. Sei f(i) = kl,<br />

d. h. P (i, f(i)) ist wahr (f(i) kann schnell wachsen!).<br />

Sei nun L ∈ TIME(2f(n) ). Das heißt, daß L von einer Turing-Maschine Mj<br />

in 2f(n) Schritten entschieden wird.<br />

Für jeden Input x mit |x| ≥ j (das sind alle bis auf endlich viele) hält Mj<br />

nicht zwischen f(|x|) und 2f(|x|) Schritten.<br />

Nun war f(n) war für n ≥ j aber gerade so definiert, daß Mj berücksichtigt<br />

wurde (siehe (*)).<br />

Da Mj aber nach höchstens 2f(|x|) Schritten hält, muß Mj bei Eingabe von<br />

|x| schon nach höchstens f(|x|) Schritten halten.<br />

Was geschieht nun mit den Inputs der Länge < j?<br />

Ändere Mj derart in M ′ j ab, daß alle Eingaben der Länge < j erkannt werden<br />

(1 Scan) und dann rückwärts das Word einlesen sowie Zustände der Form<br />

K × [Σl ], l < j, zufügen. Dies geht in 2|x| Schritten.<br />

Da f(i) ≥ 2i gilt, gilt auch TIME(f(n)) = TIME 2f(n) . q.e.d.<br />

Bemerkungen:<br />

• Beachte das Größenwachstum von f(n) und die riesige Anzahl von<br />

Zuständen von M ′ j !<br />

• Konstruktion ginge auch mit 3 f(n) und anderen schnell genug wachsenden<br />

Funktionen.<br />

• Für den Platz kann man ähnliche Resultate erzielen.<br />

3.3 Die Erreichbarkeitsmethode<br />

Das Hierachie-Theorem über deterministischen Platz und deterministische<br />

Zeit gehörten mit zu den ersten Resultaten, die in der <strong>Komplexitätstheorie</strong><br />

bewiesen wurden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!