Die Materielle Realität - KÖSSNER
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Der Ursprung aller Heilslehren<br />
Wenn souveräne Aspekte der Überseele in ihrer schöpferischen<br />
Legitimation einen Weg wählen, für den es kein vorhergesehenes<br />
Programm gibt, dann müssen sie entweder erfolgreich ihr Ziel erreichen<br />
oder einen falsch beschrittenen Weg als Illusion, als Sackgasse, erkennen.<br />
Falsche Wege wurden immer häufiger an ihren Früchten erkannt und die<br />
Erfahrungen daraus gespeichert. Durch das kurzsichtige mentale Denken<br />
wurden dabei allerdings Prozesse mit karmischen Ursachen nicht mehr im<br />
Zusammenhang der Ereignisse gesehen. Anstatt die Phänomene, die<br />
Erscheinungsformen, zu hinterfragen, suchte man vordergründig die Bösen<br />
und die Schuldigen.<br />
Solch eingeschränkte Sichtweise machte den Weg frei für Heilslehren<br />
unterschiedlichster Richtungen. Das 19. und das 20. Jahrhundert sind eine<br />
historische Darstellungsbühne, wo eine Heilslehre die andere ablöste und<br />
deren Folgewirkungen bis in die Gegenwart zu spüren sind. <strong>Die</strong> Faszination,<br />
die von solchen Heilslehren ausging, ist geschichtlich dokumentiert; und noch<br />
heute sind zumindest in der älteren Generation immer noch Anhänger<br />
solcher Heilsprogramme anzutreffen.<br />
Und genau die Absicht der Heilslehren heile Welten zu schaffen, lief<br />
immer in die umgekehrte Richtung. Dabei ist es bedeutungslos, ob eine<br />
Heilslehre ursprünglich aus religiösen Programmen stammt oder ob es sich<br />
um sogenannte säkulare, also bloß ideologisch geprägte Ideogramme handelt.<br />
So idealistisch ein ideologisches Programm auch auf den ersten Blick<br />
erscheinen mag, der ihm innewohnende Totalitarismus wartet immer auf<br />
seine Chance. Man hüte sich vor den „Guten“ – die „Bösen“ sind<br />
nicht wirklich gefährlich!<br />
Es lässt sich sogar eine innere Gesetzmäßigkeit erkennen: Je<br />
vollkommener ein Konzept seine idealistischen Ziele erreichen will, um so<br />
dramatischer ist die darauf folgende Totalität. Solange humane Werte als<br />
Orientierungshilfe für das menschliche Bewusstsein gelten, sind die<br />
Programme der Entwicklung dienlich. Wo sie aber funktionelle und<br />
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