Die Materielle Realität - KÖSSNER
Die Materielle Realität - KÖSSNER
Die Materielle Realität - KÖSSNER
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Die</strong> horizontale (eindimensionale) Ausrichtung, die nur die materielle Welt<br />
in Raum und Zeit gelten lässt, hat gar keine andere Wahl, als den Materialismus<br />
mit allen möglichen Folgekonsequenzen anzubeten. Sie kann aus ihrer Logik<br />
heraus nur Weltbilder produzieren, die objektbezogen alles, was sich<br />
außerhalb des eigenen biologischen Seins befindet, ausschließlich vom<br />
Standpunkt der Nützlichkeit sehen. <strong>Die</strong>s gilt primär für die Umwelt im Sinne<br />
von Natur, im Sinne von Pflanzen- und Tierwelt. Welche Grausamkeit<br />
beinhaltet alleine das Wort „Nutztier“!<br />
Ein solches Nützlichkeitsdenken betrifft natürlich auch die Beziehung der<br />
Menschen untereinander. Jede Form von Sklaverei, und sei sie noch so versteckt,<br />
ist Abbild dieser Grundhaltung. Wenn auch im Laufe der Geschichte der<br />
Menschheit mühselig versucht wurde, diesem Wahnsinn Einhalt zu gebieten, so<br />
wurde diese Weltsicht nur in krassen äußeren Erscheinungsformen unter<br />
Kontrolle gebracht. <strong>Die</strong> Menschheit ist blind geworden dafür, dass sie ein solches<br />
materialistisches Prinzip versteckt in allen nur denkbaren Formen anwendet.<br />
Schon in frühester Kindheit beginnt das Spiel, der ganze Lebenskampf ist –<br />
meist schwer durchschaubar - von solchen Methoden geprägt. Bis in die intimste<br />
Sphäre des zwischenmenschlichen Alltags sind Verhaltensmuster solcher Art<br />
anzutreffen. Auch im gesellschaftlichen, kollektiven Spiel tobt der Nahkampf:<br />
„Wie kann man besser auf Kosten anderer leben!“ Wobei es selbstverständlich ist,<br />
dafür zu sorgen, dass nach Möglichkeit diese Absicht nicht direkt erkennbar ist.<br />
Und wenn es schon nicht ganz verschleiert werden kann, legitimiert man es über<br />
entsprechende Gesetze. Das Spiel „Herr-Sklave“ ist der Motor unserer Welt!<br />
Falsche mehrdimensionale Weltsicht kann auch problematisch sein<br />
Ein Bewusstsein, das von der Vorstellung ausgeht in einer Wirklichkeit zu<br />
existieren, wo die materielle Welt von Raum und Zeit nur eine von vielen<br />
<strong>Realität</strong>sdimensionen darstellt, eröffnet grundsätzlich eine vollkommen<br />
andere Sicht der materiellen Welt. Solch ein Mensch bemüht sich, seine Rolle<br />
und die Sinnhaftigkeit der dichten Materie in der Gesamtheit der<br />
Wirklichkeiten zu erfassen. Egal zu welchem „richtigen“ Schluss eine solche<br />
Perspektive führt, sie relativiert auf jeden Fall die Überbewertung der<br />
74