Methodische und konzeptionelle Weiterentwicklungen in der ...

kürzlich für die Stadtdarstellungen M . Schmitt und J . Luckhardt am Beispiel von
Lippstadt aufgezeigt' .
Leider findet sich in dem Band keine detaillierte Auseinandersetzung mit den
Vorschlägen des Geographen Aymans . Der abschließende Satz von E . Kleinertz
in seinem Beitrag über die Plankammer des Historischen Archivs der Stadt Köln
läßt aber schlaglichtartig sehr hohe Hindernisse erkennen (S . 98 f .) : »Mit der
Berücksichtigung der Provenienzen wird allerdings auch der Benutzer strenger
gehalten sein, nach dem Entstehungszweck einer Karte zu fragen . Der verständliche
Wunsch nach einem Gesamtinventar und nach verschiedenen topographischen,
chronologischen und alphabetischen Findmitteln wird in näherer Zukunft
nicht erfüllbar sein« .
Während Faber über die von der Archivberatungsstelle Rheinland als Pilotobjekt
unterstützte Erfassung der Karten des Gemeindearchivs Schermbeck mit
Hilfe der automatischen Datenverarbeitung, die auch mit einer »rechnergestützten
Implantation der Verzeichnisdaten in eine zuvor gespeicherte Mutterkarte«
(S . 7) verbunden ist, wie schon weiter oben erwähnt, noch nicht abschließend
berichten konnte, stellt er ein genaues Konzept für die konventionelle Erschließung
einer Landkartensammlung am Beispiel der Kartensammlung im Museum
Kevelaer vor . Er verzeichnete die Karten nach folgendem Muster (S . 137 f .)
»l . Regionales Ordnungswort
2 . Vollständiger Titel, gegebenenfalls mit notwendigen Ergänzungen (Entstehungszweck
bei archivischen Karten)
3 . Nennung aller an Herstellung und Vertrieb der Karte beteiligten Personen
mit Berufs-, Tätigkeits- oder Funktionsangaben, soweit möglich
4 . Entstehungsstufe und Ausführungsart der Karte
5 . Maßstab (als Bruch)
6 . Datum der Entstehung der Karte ; bei großer zeitlicher Abweichung vom
Datum der Entstehung zusätzlich zeitliche Einordnung des dargestellten
Karteninhalts
7 . Provenienz, Altsignaturen
B . Hinweis auf Archivschriftgut (Signatur und Kurzbeschreibung), das dem
gleichen Entstehungszusammenhang wie die Karte angehört
9 . Orientierung der Karte (Himmelsrichtung der oberen Kartenbildseite)
10 . Blattformat ; Schriftträger
11 . Nebenkarten, Auflegestücke, Zahl der Sammelkarten
12 . (unselbständiges) Beiwerk (z.B . Erläuterungstexte)
13 . Ergänzende Bemerkungen (z.B . Erhaltungszustand)«
Es fehlt hier der Raum, um auf die Begründung der einzelnen Punkte einzugehen
. Erwähnenswert ist aber, daß Faber dem regionalen Ordnungswort vor
Schmitt, Michael und Luckhardt, Jochen : Realität und Abbild in Stadtdarstellungen des 16. bis 19 .
Jahrhunderts . Untersuchungen am Beispiel Lippstadt (Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland
Heft 31) Münster 1982 . - Neuerdings auch Schmitt, Michael : Vorbild, Abbild und
Kopie . Zu Entwicklung von Sehweisen und Darstellungsarten in druckgraphischen Stadtabbildungen
des 15 . bis 18 . Jahrhunderts am Beispiel Aachen . In : H . Jäger u .a. (Hrgg .) : Civitatum
communitas . Studien zum europäischen Städtewesen . Festschrift Heinz Stoob (Städteforschung
A/21) 1984, S . 322-354 .