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Methodische und konzeptionelle Weiterentwicklungen in der ...

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50 H. Hildebrandt/N . Magsud<br />

Blockstreu bere<strong>in</strong>igten Flächen unterhalb <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>haufen <strong>und</strong> zwischen ihnen<br />

liegen mit nur 15 - 25 cm B-Horizont mehr o<strong>der</strong> weniger verkürzte Profile<br />

(Nrn . Va, 40, 43 u . 46) . Im Vergleich zu den unter den Leseste<strong>in</strong>haufen konservierten<br />

Böden bedeuten diese Werte durchschnittlich 55% Abtragungsverlust,<br />

d .h . anthropogen bed<strong>in</strong>gte Bodenerosion . Typisch für ehemalige Beackerung ist<br />

auch hier wie<strong>der</strong>um die Korngrößenverteilung . Im Vergleich von Va <strong>und</strong> Vb<br />

kommt mit 48 <strong>und</strong> 60% Schluff <strong>und</strong> Ton <strong>der</strong> Unterschied von erodiertem <strong>und</strong><br />

nichterodiertem Profil beispielhaft zum Ausdruck . Die groben Fraktionen verhalten<br />

sich anteilmäßig dementsprechend . Im Nährstoffhaushalt ist hier die Humusverarmung<br />

gegenüber an<strong>der</strong>en Profilen nur mäßig ausgebildet . Wesentlich<br />

deutlicher wird dagegen <strong>der</strong> p205-Abtrag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Differenz von 8 mg pro 100 g<br />

Boden . Ebenso ist <strong>der</strong> K20-Gehalt des B-Horizonts von nur 8 mg im erodierten<br />

Profil bei 15 mg im konservierten nicht zu übersehen . Noch stärker tritt <strong>in</strong><br />

Va/Vb e<strong>in</strong>e durch den ehemaligen Ackerbau bed<strong>in</strong>gte Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung des Magnesiumanteils,<br />

<strong>und</strong> zwar von 90 auf 60 mg, hervor . Wie schon bei <strong>der</strong> Gelängestreifenmitte<br />

deckt sich auch <strong>in</strong> diesem Fall mit den Verän<strong>der</strong>ungen im Nährstoffhaushalt<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Korngrößenverteilung e<strong>in</strong>e entsprechende Abnahme <strong>der</strong><br />

Bodenaustauschkapazität (Abb . 5 u . 7, T-Werte) .<br />

Am Maschhag stimmen die pedologischen Gegebenheiten mit denen am Ziegenberg<br />

weitgehend übere<strong>in</strong> (Abb . 2, 8 u . 9) . Natürliche Böden liegen im Bereich<br />

von Basaltblockstreu . In den Flurwüstungen s<strong>in</strong>d die Profile unter den kle<strong>in</strong>en<br />

Ste<strong>in</strong>hügeln <strong>und</strong> Stufenra<strong>in</strong>en überwiegend <strong>in</strong> ungestörtem Zustand konserviert<br />

<strong>und</strong> auf den Terrassen <strong>und</strong> <strong>in</strong> den bere<strong>in</strong>igten Flächen <strong>der</strong> Leseste<strong>in</strong>haufenflur<br />

zeigen sich ebenfalls jene pedologischen Merkmale, die am Ziegenberg die erodierten<br />

Bereiche als solche kennzeichnen . E<strong>in</strong> Unterschied besteht lediglich dar<strong>in</strong>,<br />

daß am Maschhag die Profilverkürzungen <strong>und</strong> bodenphysikalisch-chemischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen stellenweise sogar noch etwas stärker ausgebildet s<strong>in</strong>d .<br />

V<br />

Was bei <strong>der</strong> Gelängeflur <strong>und</strong> den kurzen Terrassen schon aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> streifigen<br />

Parzellierungsart so gut wie sicher ist, trifft also auch auf die Leseste<strong>in</strong>haufenäcker<br />

zu . Hier wie dort handelt es sich nach Aussage <strong>der</strong> Bodenbef<strong>und</strong>e e<strong>in</strong>deutig<br />

um ehemaliges Ackerland . Trotzdem sollte man dazu nicht ganz außer<br />

acht lassen, daß Weidewirtschaft, d .h . sogar Waldweide, ebenfalls mit Bodenerosionsersche<strong>in</strong>ungen'<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Bere<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> betreffenden Areale vom Ste<strong>in</strong>material<br />

verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong> kann . Dabei wäre dann die ursprüngliche Blockstreu zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Wuchsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krautschicht <strong>und</strong> zum Schutz des<br />

Viehtrittes o<strong>der</strong> zur E<strong>in</strong>hegung von Parzellen <strong>in</strong> Haufen, Wällen <strong>und</strong> Ste<strong>in</strong>zeilen<br />

zusammengelesen worden . Beson<strong>der</strong>s im Untersuchungsgebiet ist e<strong>in</strong>e solche<br />

Deutung vor allem am »Ziegenberg« schon alle<strong>in</strong> wegen <strong>der</strong> spezifischen Geländebezeichnung<br />

nicht gänzlich von <strong>der</strong> Hand zu weisen . Aber auch formal gesehen<br />

s<strong>in</strong>d die Leseste<strong>in</strong>haufenfluren <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht zum<strong>in</strong>dest verdächtig .<br />

' Vgl . dazu u.a . Schultze, 1959', S . 82, Wagner, 1961, S . 122 ff . <strong>und</strong> Jager, 1979, S . 207 f.

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