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Methodische und konzeptionelle Weiterentwicklungen in der ...

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Siedlungsforschung . Archäologie-Geschichte-Geographie 3, 1985, S . 87-93<br />

Dietrich Denecke<br />

Mart<strong>in</strong> Last, 1938-1984<br />

E<strong>in</strong> Nachruf, unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> Siedlungsforschung<br />

Unerwartet, mitten aus e<strong>in</strong>er rastlosen Arbeit heraus, verstarb am 8.12 .1984<br />

Dr . Mart<strong>in</strong> Last, Professor am Institut für Historische Landesforschung an <strong>der</strong><br />

Universität Gött<strong>in</strong>gen, im Alter von 46 Jahren .<br />

In Neubanz<strong>in</strong>, Kr . Kösl<strong>in</strong> <strong>in</strong> Pommern am 8.5.1938 geboren, besuchte er nach<br />

<strong>der</strong> Flucht die Schule <strong>in</strong> Jever <strong>und</strong> studierte <strong>in</strong> Freiburg, München <strong>und</strong> Gött<strong>in</strong>gen<br />

die Fächer Geschichte, Germanistik sowie Ur- <strong>und</strong> Frühgeschichte . Wenn auch<br />

den Schwerpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte setzend, wurden die beiden an<strong>der</strong>en Fachrichtungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> späteren Forschung wie auch <strong>der</strong> Lehre zum Teil <strong>in</strong>tensiv weiter<br />

verfolgt. 1967 promovierte Last an <strong>der</strong> Universität Gött<strong>in</strong>gen zum Dr . phil . mit<br />

e<strong>in</strong>er Arbeit über »Adel <strong>und</strong> Graf <strong>in</strong> Oldenburg während des Mittelalters« bei<br />

dem Gött<strong>in</strong>ger Landeshistoriker Georg Schnath . Noch im Jahr 1984 war Last<br />

zum Professor ernannt worden .<br />

Mart<strong>in</strong> Last war <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Forschungsansatz <strong>und</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Arbeitsmethoden<br />

bewußt e<strong>in</strong> klassischer Historiker <strong>und</strong> speziell e<strong>in</strong> Landeshistoriker . Zugleich<br />

jedoch verfolgte er <strong>in</strong>tensiv <strong>und</strong> mit gründlicher Fachkenntnis die Forschungen<br />

<strong>und</strong> Erkenntnisse <strong>der</strong> Archäologie des frühen <strong>und</strong> hohen Mittelalters, bis h<strong>in</strong> zu<br />

e<strong>in</strong>er detaillierten Materialkenntnis (s . z.B . Verzeichnis Nr . 7, 15, 17, 22) . Dieser<br />

<strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Forschungsansatz ließ Last zu e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> wenigen<br />

Historiker werden, die die <strong>in</strong> jüngster Zeit rasch anwachsende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Archäologie für die Siedlungsgeschichte des Mittelalters <strong>in</strong> das Geschichtsbild<br />

zu <strong>in</strong>tegrieren wissen . Hier hat Last e<strong>in</strong>e führende Stellung erlangt .<br />

Bemerkenswert ist die häufig verfolgte Systematik <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Arbeit wie auch die<br />

ständige Kritik an bisherigen Forschungsergebnissen, die er immer wie<strong>der</strong> auf<br />

e<strong>in</strong>e breitere <strong>und</strong> auch f<strong>und</strong>ierte Gr<strong>und</strong>lage zu stellen suchte (vgl . z.B . Verzeichnis<br />

Nr . 3, 7, 23, 24, 44, 53) . Se<strong>in</strong>e för<strong>der</strong>liche <strong>und</strong> oft herausfor<strong>der</strong>nde Kritik<br />

wird auch deutlich <strong>in</strong> den zahlreichen Rezensionen, beson<strong>der</strong>s den Sammelbesprechungen<br />

<strong>in</strong> den Hansischen Geschichtsblättern, <strong>und</strong> sie war stets anregend <strong>in</strong><br />

Diskussionen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Gesprächen .<br />

Wenn auch ganz e<strong>in</strong>deutig landesgeschichtlich ausgerichtet, war Mart<strong>in</strong> Last <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Forschungsarbeit vielfältig <strong>und</strong> breit angelegt. Stets verfolgte er weiterführende<br />

<strong>und</strong> neue Ideen, <strong>und</strong> allgeme<strong>in</strong> wurde parallel an verschiedensten Themen<br />

gearbeitet . Zu den Themenschwerpunkten se<strong>in</strong>er wissenschaftlichen Arbeiten gehörten<br />

die historische Interpretation <strong>der</strong> materiellen Kultur des frühen Mittelalters<br />

(Waffen, Grabbeigaben u .a .), die politische <strong>und</strong> soziale Struktur <strong>der</strong> Sachsen<br />

<strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Slawen, die Burgen des frühen <strong>und</strong> hohen Mittelalters im

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