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Methodische und konzeptionelle Weiterentwicklungen in der ...

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16 6 K. Fehn<br />

Kulturlandschaftsplanung bzw . bei e<strong>in</strong>er weit gefaßten Denkmalpflege schaffen<br />

möchte . Nitz bedauerte, daß viele wichtige Forschungsfel<strong>der</strong> gar nicht bestellt<br />

würden . Er konnte aber auch mit Befriedigung darauf h<strong>in</strong>weisen, daß die Zahl<br />

<strong>der</strong> theoretisch-systematischen Arbeiten aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> von Siedlungsgeographen,<br />

die Beiträge zur Standortbestimmung im <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Umfeld <strong>der</strong> genetischen<br />

Siedlungsforschung leisten wollen, zugenommen habe .<br />

Die Diskussionsbemerkungen zu den Vorträgen über den Stand <strong>der</strong> genetischen<br />

Siedlungsforschung <strong>in</strong> <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland bezogen sich auf<br />

verschiedene Aspekte . Sie sollen hier unabhängig vom zeitlichen Ablauf den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Vorträgen zugeordnet werden .<br />

J . Herrmann (Berl<strong>in</strong>) konstatierte zunächst weitgehende Übere<strong>in</strong>stimmung mit<br />

<strong>der</strong> methodischen Position Ton W . Janssen . Er verteidigte aber die archäologische<br />

Landesaufnahme vor allem mit dem H<strong>in</strong>weis auf ihre Bedeutung für den großräumigen<br />

Überblick . Ebenso wenig konnte er sich <strong>der</strong> weitgehend negativen<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Stadtkernarchäologie <strong>in</strong> <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland anschließen<br />

. Auch S . Gissel (Kopenhagen) verteidigte die archäologische<br />

Landesaufnahme ; weiterh<strong>in</strong> unterstrich er nachdrücklich, daß die besten Ergebnisse<br />

bei von Anfang an <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är angelegten E<strong>in</strong>zelprojekten zu erreichen<br />

seien . W . Janssen betonte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Antwort, daß er nicht die Landesaufnahme an<br />

sich ablehne, son<strong>der</strong>n nur entsprechend den neuesten Erkenntnissen an sie höhere<br />

Ansprüche stelle . Ebenso sei die Beurteilung <strong>der</strong> Stadtkernforschung e<strong>in</strong>e<br />

Frage des Maßstabs . E<strong>in</strong> Kriterium sei z.B . Art <strong>und</strong> Umfang <strong>der</strong> planmäßigen<br />

Heranziehung <strong>der</strong> Naturwissenschaften .<br />

Zu den Ausführungen von K . Fehn über die Siedlungsgeschichte gab H . Jäger<br />

(Würzburg) zu bedenken, daß bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Siedlungsgeschichte<br />

auch die vielen wichtigen Quellenpublikationen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e siedlungsgeschichtlich<br />

auswertbare Publikationen <strong>der</strong> Historiker berücksichtigt werden<br />

müßten . S . Gissel (Kopenhagen) wies auf die sehr unterschiedliche Lage <strong>der</strong> Siedlungsgeschichte<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen skand<strong>in</strong>avischen Län<strong>der</strong>n h<strong>in</strong> . J . Herrmann<br />

(Berl<strong>in</strong>) räumte e<strong>in</strong>, daß es mit dem Verhältnis <strong>der</strong> Siedlungsgeschichte zur Siedlungsarchäologie<br />

<strong>und</strong> Siedlungsgeographie nicht immer zum besten stünde ; sie<br />

müßte unbed<strong>in</strong>gt für die früheren Zeiten e<strong>in</strong>en engen Kontakt zu diesen Nachbarwissenschaften<br />

suchen . E<strong>in</strong>en Ansatz dazu sah er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Spezialsitzung über<br />

die Bedeutung von Flüssen, Bergen <strong>und</strong> Forsten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte, die er für den<br />

Internationalen Historikertag 1985 <strong>in</strong> Stuttgart vorzubereiten habe . Schließlich<br />

hielt S . Gissel (Kopenhagen) noch e<strong>in</strong> Plädoyer für die E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Ortsnamenforschung<br />

<strong>in</strong> die genetische Siedlungsforschung . K . Fehn bat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Antwort um Verständnis dafür, daß er auf die Siedlungsgeschichte im engeren<br />

S<strong>in</strong>ne abgezielt habe, da dieser noch nicht e<strong>in</strong> angemessener Standort <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Geschichtswissenschaft e<strong>in</strong>geräumt worden sei . Damit sollten die vielen<br />

gr<strong>und</strong>legenden Werke von Vertretern an<strong>der</strong>er historischer Teildiszipl<strong>in</strong>en nicht<br />

ger<strong>in</strong>g geachtet werden, die nach ihrem Selbstverständnis aber eben ke<strong>in</strong>e Siedlungshistoriker<br />

se<strong>in</strong> wollten . Über die Bedeutung <strong>der</strong> Ortsnamenk<strong>und</strong>e könne es<br />

gar ke<strong>in</strong>e Zweifel geben . Es sei aber völlig unrealistisch, <strong>der</strong> Ortsnamenk<strong>und</strong>e<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Arbeitskreises e<strong>in</strong>e ähnlich tragende Rolle geben zu wollen wie <strong>der</strong><br />

Archäologie, Geschichte <strong>und</strong> Geographie, da es e<strong>in</strong>fach zu wenig an Siedlungs-

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