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Methodische und konzeptionelle Weiterentwicklungen in der ...

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20 8 H. He<strong>in</strong>eberg<br />

dort zu vermeiden (war), wo die gestiegenen Bodenpreise ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Wahl<br />

ließen« (Teuteberg) .<br />

Clemens Wischermann (Historisches Sem<strong>in</strong>ar, WWU Münster), Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter <strong>in</strong> dem von H .-J . Teuteberg geleiteten Forschungsteilprojekt im<br />

SFB 164 mit dem Titel »Wohnungsnot <strong>und</strong> soziale Frage im 19 . Jahrh<strong>und</strong>ert«<br />

referierte anhand <strong>der</strong> Beispielstädte Berl<strong>in</strong>, Frankfurt, Hamburg <strong>und</strong> München<br />

über »Wohnung <strong>und</strong> Wohnquartier . Zur <strong>in</strong>nerstädtischen Differenzierung <strong>der</strong><br />

Wohnbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> deutschen Großstädten des späten 19 . Jahrh<strong>und</strong>erts« . Die<br />

Wohnbed<strong>in</strong>gungen (u .a . Untervermietung, <strong>in</strong>terne Wohndichte, Übervölkerung,<br />

Zusammenhänge zwischen Wohnort <strong>und</strong> Arbeitsstädte, Wohnmobilität <strong>und</strong><br />

Wohnungsnachfrage) wurden auf Stadtteilebene untersucht - e<strong>in</strong> empirischer<br />

Ansatz, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> historischen Urbanisierungsforschung bislang noch wenig verwendet<br />

wurde .<br />

»Das Weiterleben dörflicher Strukturen <strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Stadt Zürich« war das<br />

Thema des Referats von Paul Hugger (Volksk<strong>und</strong>liches Sem<strong>in</strong>ar, Univ . Zürich,<br />

das das Quartierleben <strong>und</strong> das »gespaltene Quartierbewußtse<strong>in</strong>«, d .h . das städtische<br />

<strong>und</strong> das dörfliche, das großräumige <strong>und</strong> das lokal verhaftete Bewußtse<strong>in</strong><br />

auf alte soziale <strong>und</strong> kulturelle Gr<strong>und</strong>muster h<strong>in</strong> analysierte . Berücksichtigung<br />

fanden dabei auch die unterschiedlichsten Quartierorganisationen <strong>und</strong> Äußerungen<br />

des Quartierlebens (Vere<strong>in</strong>e, Quartierfeste etc .) . Diese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Volksk<strong>und</strong>e<br />

bislang <strong>in</strong> städtischen Räumen noch wenig verfolgten Untersuchungsaspekte s<strong>in</strong>d<br />

im <strong>in</strong>haltlichen Zusammenhang mit Themenstellungen (z .B . Analyse <strong>der</strong> Ortsbezogenheit,<br />

<strong>der</strong> regionalen Identität) zu sehen, die <strong>in</strong> jüngerer Zeit auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Anthropogeographie an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen .<br />

Von dem Geographen Burkhard Hofmeister (Institut f. Geographie, TU Berl<strong>in</strong>)<br />

wurden anhand des Wilhelm<strong>in</strong>ischen R<strong>in</strong>gs <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vllenkoloniengründungen<br />

sozioökonomische <strong>und</strong> planerische H<strong>in</strong>tergründe simultaner städtischebaulicher<br />

Prozesse im Großraum Berl<strong>in</strong> zwischen 1860 <strong>und</strong> 1920 dargestellt. Die<br />

städtebaulich sehr unterschiedlichen Merkmale des Mietskasernenbaus <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Villen- <strong>und</strong> Landhausbebauung wurden <strong>in</strong> differenzierter Weise mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichen<br />

<strong>und</strong> auch h<strong>in</strong>sichtlich ihrer gesellschaftlich-wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

analysiert.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche Ergänzung <strong>der</strong> ersten vier Referate erbrachte <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong><br />

Geograph<strong>in</strong> Henriette Meynen (Amt des Stadtkonservators <strong>der</strong> Stadt Köln) über<br />

die »Entwicklung des städtischen grünen Wohnumfeldes seit dem 19 . Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> Stadt Köln« . Das Beispiel Köln verdeutlicht,<br />

daß das grüne Wohnumfeld <strong>in</strong> unseren mitteleuropäischen Städten vornehmlich<br />

e<strong>in</strong> Merkmal <strong>der</strong> neuzeitlichen Stadtentwicklung ist. Das öffentliche<br />

Stadtgrün, das noch im 19 . Jahrh<strong>und</strong>ert vor allem sozialgeb<strong>und</strong>en genutzt wurde,<br />

hat seit <strong>der</strong> Zeit vielfältige Verän<strong>der</strong>ungen, u .a . durch Auswirkungen an<strong>der</strong>er<br />

städtischer Funktionen (vor allem des Verkehrs), erfahren .<br />

Die zweite Sektion <strong>der</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Arbeitstagung, die den »sozialtopographischen<br />

<strong>und</strong> sozialräumlichen Verän<strong>der</strong>ungen« <strong>in</strong> den Städten des 19 . <strong>und</strong><br />

20 . Jahrh<strong>und</strong>erts gewidmet war, wurde durch e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>satzreferat von Dietrich<br />

Denecke (Geogr . Institut <strong>der</strong> Univ . Gött<strong>in</strong>gen) e<strong>in</strong>geleitet, das »Aspekte sozialgeographischer<br />

Interpretationen <strong>in</strong>nerstädtischer Mobilität im 19 . <strong>und</strong> 20 . Jahr-

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