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Methodische und konzeptionelle Weiterentwicklungen in der ...

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230 K.-E . Behre<br />

bietet, noch viel zu wenig angewandt . E<strong>in</strong>e weitere Aufgabe <strong>der</strong> Arbeitsgruppe ist<br />

die Charakterisierung <strong>der</strong> Siedlungsabläufe selber e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Erkennung<br />

von Siedlungsunterbrechungen . Neben den eigentlichen Siedlungszeigern muß<br />

dabei auch die Reaktion <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Arten auf menschliche E<strong>in</strong>griffe geprüft<br />

werden, z.B . die <strong>der</strong> verschiedenen Bäume .<br />

Die Tätigkeit <strong>der</strong> Arbeitsgruppe beschränkt sich zunächst auf das Gebiet Europas<br />

nördlich <strong>der</strong> Alpen, um e<strong>in</strong>igermaßen vergleichbare Landschaften <strong>und</strong><br />

Kulturgruppen zu haben . Die Mitglie<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d Pollenanalytiker aus zwölf Län<strong>der</strong>n,<br />

die sich seit langem mit dem Problem <strong>der</strong> Siedlungszeiger beschäftigen .<br />

Innerhalb <strong>der</strong> bewußt kle<strong>in</strong> gehaltenen Gruppe wurden thematische <strong>und</strong> regionale<br />

Gebiete abgesprochen, die dann für e<strong>in</strong> Symposium ausgearbeitet wurden,<br />

das mit Unterstützung <strong>der</strong> Stiftung Volkswagenwerk im Oktober 1985 im Nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Landes<strong>in</strong>stitut für Marschen- <strong>und</strong> Wurtenforschung <strong>in</strong> Wilhelmshaven<br />

stattfand .<br />

Die Ergebnisse des Wilhelmshaven-Symposiums<br />

Mehrere Themenbereiche konnten im Rahmen des Symposiums e<strong>in</strong>gehend behandelt<br />

werden . E<strong>in</strong> größerer Komplex von Beiträgen befaßte sich mit bestimmten<br />

alten Wirtschaftsweisen, <strong>der</strong>en Pollennie<strong>der</strong>schlag an den letzten noch vorhandenen<br />

Flächen untersucht wurde o<strong>der</strong> mit schriftlichen Quellen bzw . mit<br />

neuen experimentellen Untersuchungen verglichen wurde . B . Bergl<strong>und</strong> <strong>und</strong> U .<br />

Emanuelsson (L<strong>und</strong>) analysierten z.B . Oberflächenspektren aus <strong>der</strong> Umgebung<br />

von Dörfern <strong>in</strong> Südschweden, <strong>in</strong> denen altertümliche Formen <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

noch erhalten s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> bis vor kurzem noch betrieben wurden . Parallel mit<br />

pflanzensoziologischen Untersuchungen wurden verschiedene Wiesen- <strong>und</strong> Weideformen<br />

fixiert : neben Weiden s<strong>in</strong>d es Grasheiden, Zwergstrauchheiden, gemähte<br />

Feuchtwiesen <strong>und</strong> trockene Mähwiesen mit geschneitelten Bäumen . - Die<br />

Frage nach Ursprung <strong>und</strong> früherer Bewirtschaftung <strong>der</strong> Heiden wurde von P.E .<br />

Kaland (Bergen) für den Raum Mittelnorwegens behandelt. Während für die<br />

nordwestdeutschen Heiden <strong>der</strong>en anthropogene Entstehung seit langem geklärt<br />

ist, konnte Kaland dieses jetzt selbst für extreme Gebiete unmittelbar an <strong>der</strong><br />

Küste nachweisen . Erste anthropogene Heideflächen entstanden dort bereits im<br />

Neolithikum, <strong>und</strong> es entwickelte sich mit Brand, Weide <strong>und</strong> Plaggenschlag e<strong>in</strong>e<br />

spezielle Wirtschaftsform : seit dem Mittelalter ist <strong>der</strong> Ackerbau <strong>in</strong> ähnlicher Weise<br />

betrieben worden wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> nordwestdeutschen Eschkultur . Reste dieser Wirtschaftsweise<br />

s<strong>in</strong>d noch bis <strong>in</strong> unser Jahrh<strong>und</strong>ert erhalten . - Heiden <strong>und</strong> Begrasungstypen<br />

standen auch im Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeiten von W . Groenman-van<br />

Waater<strong>in</strong>ge (Amsterdam) auf <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen Geest . Pollenanalysen aus<br />

prähistorischen Grabhügeln wurden verglichen mit Oberflächenproben aus systematisch<br />

angelegten Experimentierflächen, <strong>in</strong> denen die mögliche frühere Vegetationszusammensetzung<br />

hergestellt war <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>zelflächen <strong>in</strong> verschiedener<br />

Weise bewirtschaftet wurden . Vor allem das Verhältnis von Heide zu Gräsern<br />

bestimmte die jeweiligen Weidemöglichkeiten .<br />

Auch spezielle <strong>und</strong> regional beschränkte Wirtschaftsweisen waren Gegenstand<br />

mehrerer Untersuchungen . J . Vuorela (Hels<strong>in</strong>ki) beschrieb die Reflexion <strong>der</strong>

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