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Methodische und konzeptionelle Weiterentwicklungen in der ...

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Die Internationale Geographische Union 20 1<br />

phie zugeordnet werden, wobei ungefähr gleich viele Themen aus <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>en<br />

Physiogeographie (Geomorphologie, Klimatologie, Hydrologie usw.) <strong>und</strong><br />

aus <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>en Kulturgeographie (Stadtgeographie, Wirtschaftsgeographie,<br />

Agrargeographie usw .) stammen . Bei beiden Gruppen war zudem <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

historisch-genetisch ausgerichteten Arbeiten sehr ähnlich (11 %, bzw . 1 0 0/o von<br />

<strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> ausgewerteten Referate) . Während diejenigen <strong>der</strong> Physischen<br />

Geographie fast ausschließlich den beiden Bereichen Klimageschichte <strong>und</strong> Morphogenese<br />

angehören, gibt es zu sehr verschiedenen Spezialgebieten <strong>der</strong> Kulturgeographie<br />

historisch-genetische Ansätze (Agrar- <strong>und</strong> Forstentwicklung, Bevölkerungs-,<br />

Industrie-, Tourismus-, Verkehrsentwicklung u .a .) . Die meisten siedlungsgeographischen<br />

Referate waren <strong>der</strong> neueren Stadtentwicklung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>in</strong> den Entwicklungslän<strong>der</strong>n, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verstädterung gewidmet . E<strong>in</strong>ige<br />

wenige Referate wurden unter dem Thema »Entwicklung von Bodennutzung <strong>und</strong><br />

Besiedlung unter dem E<strong>in</strong>fluß europäischer Kolonisten« zusammengefaßt . Die<br />

Fragestellungen, die Methoden <strong>und</strong> die Untersuchungsmaßstäbe s<strong>in</strong>d aber <strong>der</strong>art<br />

unterschiedlich, daß e<strong>in</strong>e vergleichende Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse nicht möglich<br />

ist .<br />

Die ger<strong>in</strong>ge Anzahl regionalgeographischer Arbeiten (6%) dürfte aus <strong>der</strong> Entwicklung<br />

unseres Faches während <strong>der</strong> letzten beiden Jahrzehnte zu erklären se<strong>in</strong>,<br />

es fehlen aber auch weitgehend regionale Komplexanalysen (Untersuchungen zur<br />

Wachstumstheorie, Migrationstheorie, <strong>in</strong>tegrale Regionalplanungen usw .) . Auch<br />

die beiden an<strong>der</strong>en Bereiche des Integrativen Ansatzes, die Raumanalyse <strong>und</strong> die<br />

Ökologische Analyse, s<strong>in</strong>d, wenn man nicht nur die Referatetitel, son<strong>der</strong>n auch<br />

die Zielsetzungen, Methoden <strong>und</strong> Ergebnisse betrachtet, verhältnismäßig wenig<br />

vertreten .<br />

Beiträge aus <strong>der</strong> historisch-geographischen Landesk<strong>und</strong>e fehlten vollständig .<br />

Zum Thema 19 »Histoire de la Geographie et Histoire de la Cartographie« wurden<br />

nicht nur wissenschaftshistorische Beiträge e<strong>in</strong>gereicht, son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>zelne<br />

Referate zur Historischen Geographie <strong>und</strong> zur Historischen Kartographie,<br />

womit auch diese Fachsitzung außerordentlich heterogen war.<br />

Zusammenfassend kann zum wissenschaftlichen Teil des Hauptkongresses gesagt<br />

werden, daß aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> publizierten Kurzfassungen <strong>der</strong> Referate nur<br />

wenige Untersuchungen zur Siedlungsforschung o<strong>der</strong> zur historisch-genetischen<br />

Kulturlandschaftsforschung vorgelegt wurden . Da man e<strong>in</strong>erseits diese Publikationen<br />

erst zu Beg<strong>in</strong>n des Kongresses bekam, <strong>und</strong> man an<strong>der</strong>erseits bei den meisten<br />

Fachsitzungen nicht im voraus wußte, welche Vorträge zu welchem Zeitpunkt<br />

gehalten wurden, war es für den Kongreßteilnehmer praktisch unmöglich,<br />

sich e<strong>in</strong>e gezielte Auswahl von Vorträgen anzuhören . Und dies trifft nach Auskunft<br />

an<strong>der</strong>er Teilnehmer auch für viele an<strong>der</strong>e Teilgebiete zu . Daß unter diesen<br />

Umständen auch e<strong>in</strong>e fruchtbare Diskussion kaum möglich war, wurde bereits<br />

erwähnt.<br />

Die große Bedeutung dieses Internationalen Geographenkongresses liegt deshalb<br />

nicht im Forschungsfortschritt <strong>der</strong> Teildiszipl<strong>in</strong>en, dazu eignen sich kle<strong>in</strong>ere<br />

Tagungen <strong>und</strong> Symposien mit Sicherheit besser, son<strong>der</strong>n im wissenschaftsorganisatorischen<br />

<strong>und</strong> im persönlichen Bereich . Mit <strong>der</strong> IGU <strong>und</strong> den Internationalen<br />

Geographenkongressen steht e<strong>in</strong> weltweit gespanntes Netzwerk zur Verfügung,

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