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Pädagogisches Konzept - Gemeinschaftsschule Arzberg

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3 Pädagogische Grundlagen der <strong>Gemeinschaftsschule</strong><br />

Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu verwirklichen.<br />

Sie sollen Wissen und Können vermitteln sowie Geist und Körper, Herz und Charakter<br />

bilden. Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung, vor<br />

der Würde des Menschen und vor der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Selbstbeherrschung,<br />

Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit<br />

für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und<br />

Umwelt. Die Schülerinnen und Schüler sind im Geist der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen<br />

Heimat und zum deutschen Volk und im Sinn der Völkerversöhnung zu erziehen.<br />

Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen, Artikel 1<br />

3.1 Das Menschenbild<br />

Das für die <strong>Gemeinschaftsschule</strong> grundlegende Menschenbild knüpft direkt an die Aussagen des<br />

Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen an. Die Kardinalfrage: „Was ist<br />

ein Kind?“ wird im Rahmen des christlich-humanistischen Menschenbildes beantwortet, welches<br />

den erkenntnistheoretischen Bezugshorizont bildet. Von diesem holt die Pädagogik der <strong>Gemeinschaftsschule</strong><br />

nicht nur ihre anthropologische Begründung, sondern auch ihre ethischen Impulse<br />

für Schüler, Lehrer und Eltern.<br />

Was ist ein Kind?<br />

Jedes Kind ist mit Leib, Geist und Seele ein einmaliges, unverwechselbares und ganzheitliches Geschöpf.<br />

Das heißt: Es besitzt eine besondere Würde. Es hat ein Anrecht auf sein eigenes Leben, es<br />

gehört sich selbst. Es hat eine eigene Natur, die von der des Erwachsenen unterschieden ist. Sie ist<br />

gekennzeichnet durch Spontaneität, Initiative und den Willen zur Entfaltung der angelegten Fähigkeiten.<br />

20<br />

Jedes Kind ist sein eigener „Baumeister".<br />

Das heißt: Es ist zwar Person, allerdings noch nicht voll entfaltet. Diese Aufbauarbeit kann nur das<br />

Kind selbst vollbringen. Sie ereignet sich aus einem inneren Drang heraus. Jedes Kind will "arbeiten".<br />

Dieser Prozess geschieht mit allen Sinnen. Die Bewegung des gesamten Körpers ist hierbei<br />

eine unerlässliche Bedingung.<br />

Jedes Kind baut seine Persönlichkeit selbst auf. Das heißt: Ziel und Inhalt aller "Arbeit" eines Kindes<br />

dient dieser Aufgabe. Es ist zur Selbstverwirklichung in Freiheit berufen und fähig. Freiheit<br />

20 „Ein Kind lässt sich nicht beliebig wie ein Gefäß mit Inhalten abfüllen […] Was die Kinder brauchen, sind umfassende<br />

Erfahrungsmöglichkeiten, in den ersten Lebensjahren und auch in der Schule. Das Lernen besorgen sie dann selber<br />

[…] Denn das Kind gehört nicht der Gesellschaft, nicht der Schule und auch nicht den Eltern. Es gehört nur sich<br />

selbst. Es ist nicht auf die Welt gekommen um die Erwartungen der Erwachsenen zu erfüllen, sondern um zu jenem<br />

Wesen zu werden, das in ihm angelegt ist.“ Remo Largo und Martin Beglinger: Beziehung kommt vor Erziehung, in:<br />

Der Schulkreis, Heft 2/09, S.7.<br />

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