Pädagogisches Konzept - Gemeinschaftsschule Arzberg
Pädagogisches Konzept - Gemeinschaftsschule Arzberg
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Wie im Vorwort bereits angemerkt, versteht sich dieses <strong>Konzept</strong> nicht als abgeschlossen. Es enthält<br />
Leitlinien, die für diese in Bayern neue Schulform konstitutiv sind. Aber es lässt Raum für und<br />
baut auf die Kompetenz von Kollegium, Schülerschaft und Eltern, auf die Herausforderungen, welche<br />
mit der Entwicklung einer neuen Schulart verbunden sind, eigene und neue Antworten zu finden<br />
56 . Dies bedeutet eine maßgebliche Verantwortlichkeit für das Curriculum auf der lokalen Ebene.<br />
Eine Schule, ausgerichtet an bewährten pädagogischen Grundsätzen, verlangt eine andere Organisationsstruktur.<br />
Stärker auf die Person ausgerichtete Lehr- und Lernformen benötigen mehr Zeit,<br />
mehr Schulstunden. So wird die Schule für alle Lerngruppen in einer bedarfsgerechten Ganztagsform<br />
geführt.<br />
Der Unterricht im Ganztag einer sich erneuernden Schule strebt in seinem vielgestaltigen Angebot<br />
die personale, soziale, ethische und religiöse Erziehung und Bildung entsprechende der Präambel<br />
des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes an. Die Ganztagsform hat die Aufgabe und<br />
besitzt die hoch zu schätzende Chance, die sozial-ethische Erziehung und Bildung besonders zu<br />
betonen und sie sich zu eigen zu machen. Ganztagsschule besagt ganztägiges Zusammenleben.<br />
Dieses verlangt Ordnung. Die aber darf nicht nur in äußeren<br />
Sachverhalten verankert sein, sondern ergibt sich aus dem<br />
Menschenbild, dem Leitbild personalen Handelns in Freiheit<br />
und Verantwortung.<br />
BLICKWENDE<br />
Von der Halbtagsschule<br />
mit<br />
Hausaufgaben zur<br />
Ganztagsschule<br />
Eine Ganztagsschule ist keine verlängerte Halbtagsschule, sondern<br />
besitzt eine eigenständige <strong>Konzept</strong>ion. Die Realisierung in<br />
der reformpädagogischen Bildungs- und Erziehungskonzeption<br />
geschieht mittels seiner Unterrichtsprinzipien und Strukturelemente.<br />
Diese sind: Klassenkreis, SegeL (selbstgesteuertes<br />
Lernen), Vernetzter Unterricht, Projektarbeit, die Mittagsfreizeit,<br />
offene Angebote (Neigungsgruppen/Arbeitsgemeinschaften) und Profilfach. Durch alle Strukturelemente<br />
hindurch zieht sich das Prinzip des kooperativen Lernens.<br />
6.2 Die einzelnen Elemente<br />
6.2.1 Der Klassenkreis<br />
Der Mensch benötigt Rituale. Schulrituale sind Orientierungshilfen für Schüler und Lehrer und dienen<br />
damit der Schulkultur. Gerade für Kinder und Jugendliche ist die Wiederkehr einer Handlung,<br />
eines Tuns in gleicher äußerer Form, in ähnlichen Umständen und zu gleicher Zeit, sehr wichtig.<br />
Der Klassenkreis bildet die Klammer der Schulwoche. Diese wird bewusst durch den Morgenkreis<br />
am Montag eröffnet und durch den Reflexionskreis am Freitag beschlossen. Der Morgenkreis<br />
kennzeichnet den Wochenanfang als eine neu geschenkte Gabe und Aufgabe. Seine Elemente sind<br />
56 Diese grundsätzliche Entscheidung traf auch das finnische Zentralamt für das Unterrichtswesen – wie wir heute<br />
wissen, mit positiven Folgen für alle Lernenden in den dortigen <strong>Gemeinschaftsschule</strong>n (vgl. Domisch S. 623).<br />
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