Pädagogisches Konzept - Gemeinschaftsschule Arzberg
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müssen Jugendliche häufig schon im vorletzten Schulbesuchsjahr genügen. Sie erhalten deshalb<br />
fallweise und auf Antrag ein Notenzeugnis, um in die Lage versetzt zu werden, die erste Hürde der<br />
schriftlichen Bewerbung zu überspringen und eventuell zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen<br />
zu werden. Spätestens in diesem werden sich die Vorteile der differenzierten und vielfältigen Leistungsbeschreibungen<br />
der <strong>Gemeinschaftsschule</strong> erweisen.<br />
In ähnlicher Weise sind Noten für die Aushändigung von Abschlusszeugnissen zwingend. Die Schüler<br />
werden im Zuge der Prüfungsvorbereitungen und der dann maßgeblichen Durchschnitte als<br />
Zugangsvoraussetzungen für weitere schulische Bildungswege danach verlangen, anhand von Ziffernnoten<br />
ihre Chancen einschätzen zu können. Eingedenk der Unzulänglichkeit von Ziffernnoten<br />
wie sie weiter oben in diesem Kapitel dargestellt wurde, werden diese Noten bei dem entsprechenden<br />
individuellen Bedarf von der Schule erteilt und gründen sich auf geeignete Formen der<br />
Lernkontrolle.<br />
Sitzenbleiben/ Klassenwiederholung<br />
Sitzenbleiben hat sich als ein weitgehend unnützes Instrument zur dauerhaften Leistungsverbesserung<br />
von Schülern erwiesen 51 . Sie kostet die Kinder ein zusätzliches Jahr an der Schule und bringt<br />
sie in seelische und soziale Nöte. Wichtiger sind bei Schwierigkeiten das Angebot individueller Hilfe<br />
und die Analyse des Lernproblems. Die <strong>Gemeinschaftsschule</strong>, die nicht auf vermeintliche Leistungshomogenität,<br />
sondern auf Verschiedenheit in der Klasse setzt, hat von vornherein eine andere<br />
Einstellung zu Lernproblemen der Kinder. Verständnis für die Schwierigkeiten, Geduld und individuelle<br />
Hilfen sind bessere Mittel um die Kinder zu unterstützen.<br />
Deshalb gibt es an der <strong>Gemeinschaftsschule</strong> kein Sitzenbleiben!<br />
Nur im Einzelfall, z.B. bei längerer Krankheit des Kindes und bei Nichterreichen eines Schulabschlusses,<br />
wird von Eltern und Schule gemeinsam über eine Wiederholung nachgedacht.<br />
51 Siehe dazu beispielsweise Klaus Klemms Bertelsmann-Studie 2009 oder die umfangreiche Metastudie von John C.<br />
Hattie, welche für das Sitzenbleiben einen stark negativen Lerneffekt festgestellt hat (d = - 0.16), a.a.O. S.300.<br />
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