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Pädagogisches Konzept - Gemeinschaftsschule Arzberg

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funktioniert, wird es von der modernen Organisationstheorie in den Bereich eines alten und ungenügenden<br />

Paradigmas verwiesen: „Wir sind überzeugt, dass Vielfalt die Basis der besseren Lösung<br />

darstellt“ 27 .<br />

Nach wie vor zeigen internationale Studien, dass in kaum einem anderen vergleichbaren Industrieland<br />

der Bildungserfolg so eng mit der sozialen Herkunft verknüpft ist wie in Deutschland. Um diese<br />

Situation zu ändern, ist neben dem Ausbau der frühkindlichen Bildungseinrichtungen vor allem<br />

die scharfe schulische Trennung nach dem 4.Schuljahr zu überwinden.<br />

Die systemische Einteilung der Schülerinnen und Schüler in verschiedene, vermeintlich leistungshomogene<br />

Schulen, führt oft nicht – wie gewünscht – zu einer „begabungsgerechten“ Förderung,<br />

sondern zu einer Verstärkung der Vor- und Nachteile der sozialen Herkunft und zu einer Verfestigung<br />

von positiven und negativen Erwartungshaltungen. Das gilt für Lehrer, Eltern und die Betroffenen,<br />

die Schüler gleichermaßen. Umso enttäuschender ist ein Scheitern an einer als höher<br />

bewerteten Schule, und der dann notwendige Wechsel in eine „niedrigere“ Schule bewirkt oft eine<br />

Krise bei dem Kind und in der Familie, deren Überwindung lange dauern kann. Manchmal wirkt<br />

das Scheitern bis weit ins Erwachsenenleben.<br />

3.4 Hinweise zur Umsetzung: Der Index für Inklusion<br />

Da bayerische Schulen, die sich auf den Weg machen die Inklusion ernsthaft umzusetzen, pädagogisches,<br />

methodisches und organisatorisches Neuland betreten, benötigen sie einen Leitfaden, der<br />

ihnen hilft, die relevanten Fragen und Problemfelder zunächst einmal zu entdecken und dann auch<br />

angemessen zu bearbeiten.<br />

Als ein solcher Leitfaden ist der „Index für Inklusion“ geeignet: Ines Boban und Andreas Hinz (Hg),<br />

Index für Inklusion. Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln, Halle 2003. Dieser<br />

wurde von Tony Booth & Mel Ainscow, zwei britischen Erziehungswissenschaftlern, entwickelt, ist<br />

aber auch in deutscher Sprache im Internet zu finden und zwar unter http://www.eenet.org.uk<br />

/resources/docs/Index%20German.pdf. Teile des Index wurden ausdrücklich in der Absicht verfasst,<br />

von Anfang an in einen Schulentwicklungsprozess einbezogen und für diesen nutzbar gemacht<br />

werden zu können.<br />

Der Index beginnt mit der Frage, was Inklusion im schulischen Bereich bedeutet und welche Barrieren<br />

immer noch bestehen. Im Anschluss daran wird beschrieben, wie Inklusion in den drei Dimensionen<br />

Kulturen, Strukturen und Praktiken umgesetzt werden kann. Es folgt eine detaillierte<br />

Beschreibung entlang einer Zeitschiene, so dass Schulträger, Schulleitung und Kollegium abschätzen<br />

können, welchen Aufwand sie zur Umsetzung der Inklusion einsetzen müssen. Die folgende<br />

Übersicht über den Schulentwicklungs-Prozess ist dem Index S. 19 entnommen:<br />

27 So die drei Experten für Organisationsentwicklung Hans A. Wüthrich, Dirk Osmez und Stefan Kaduk in ihrem Buch<br />

„Musterbrecher. Führung neu leben“, Wiesbaden 2006 2 , S.87. Vgl. dazu die Einleitung in Senge, Peter M., Die fünfte<br />

Disziplin, Kunst und Praxis der lernenden Organisation, Stuttgart 2011 11 .<br />

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