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Pädagogisches Konzept - Gemeinschaftsschule Arzberg

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6.3 Hinweise zur Umsetzung: Umgang mit Heterogenität<br />

Jahrzehntelang war der Unterricht in den Klassenzimmern durch die stillschweigende Annahme<br />

geprägt, dass Schüler in homogenen Lerngruppen besser lernen können. Diese Auffassung darf als<br />

widerlegt gelten 79 .<br />

Heinz Klippert, Dozent am Lehrerfortbildungsinstitut der ev. Kirchen in Rheinland-Pfalz und bekannt<br />

durch zahlreiche und von Praktikern viel genutzte Veröffentlichungen zur Unterrichtsmethodik,<br />

hat sich auch der Problematik des Unterrichtens von heterogen zusammengesetzten Schülergruppen<br />

angenommen: Heterogenität im Klassenzimmer. Wie Lehrkräfte effektiv und zeitsparend<br />

damit umgehen können, Weinheim und Basel 2010.<br />

In Vorwort und Einleitung bricht er eine Lanze für Heterogenität; im Teil I beschreibt er die laufende<br />

Kontroverse zu diesem Thema, ehe er in Teil II auf mehr als 160 Seiten darlegt, „wie Lehrkräfte<br />

heterogene Lerngruppen effektiv und zeitsparend ‚managen‘ können“. Darin finden sich konkrete<br />

Hinweise zur Förderung individueller Wahlarbeiten, des kooperativen Lernens, vernetzter Lernaktivitäten<br />

und grundlegender Lernkompetenzen – alles zusammen eine ausgezeichnete Methodenschulung<br />

für die Lehrer, die auf der Basis dieses Gemeinschaftsschulkonzepts arbeiten wollen.<br />

Teil III des Buches befasst sich dann mit notwendigen flankierenden Maßnahmen auf einzelschulischer<br />

und auf bildungspolitischer Ebene. Klipperts Buch bietet also nicht nur einen praktischmethodischen<br />

Werkzeugkasten für den Umgang mit heterogenen Lerngruppen, sondern auch<br />

konkrete Anleitungen für die Schulentwicklung (Schulprogrammarbeit, Lehrerfortbildung, Konferenzarbeit,<br />

Schulmanagement, Elternarbeit u.v.m.). Diese Fragen werden weiter unten in diesem<br />

<strong>Konzept</strong> angesprochen (Kapitel 6).<br />

6.4 Hinweise zur Umsetzung: Das Lernen organisieren<br />

Der Lehrer wäre überfordert, würde man von ihm erwarten all die selbstständigen, individuellen<br />

und partnerschaftlichen Lernprozesse selbst im Auge zu haben, das heißt für jeden Schüler zu planen,<br />

anzuleiten, zu unterstützen und zu beurteilen. Er bedarf dabei der Unterstützung durch geeignete<br />

Instrumente. Weiter oben (Kapitel 0) wurde bereits die Arbeit mit Kompetenzrastern vorgestellt,<br />

die ein beträchtliches Potenzial zur Organisation des Lernens besitzen. Hier nun werden<br />

zwei weitere Möglichkeiten beschrieben, deren erste schon seit Jahren mit guten Erfahrungen<br />

eingesetzt wird, während die zweite sich noch im Entwicklungsstadium befindet.<br />

79 Als Beispiel siehe das Ergebnis der Element-Studie in Berlin 2003-2008, dass Grundschüler in 5/6 vergleichbare Lernfortschritte<br />

erzielen wie Gymnasiasten in 5/6. Ebenso die Erkenntnis John C. Hatties, dass homogenisierte Lerngruppen<br />

einen minimalen Wirksamkeitsfaktor von 0.12 haben. Dazu kommt die auf PISA-Ergebnisse gestützte Einsicht,<br />

dass die Segregation der Schüler nicht entlang von Leistungskurven, sondern nach sozialen Linien erfolgt. Dazu<br />

lese man die Werke des Schweizer Kinderarztes Remo Largo, der gezeigt hat, dass es aufgrund der Verschiedenartigkeit<br />

kindlicher Charaktere und Entwicklungsgeschwindigkeiten prinzipiell keine leistungshomogene Lerngruppe<br />

geben kann – und ganz sicher nicht nach den gängigen Ausleseverfahren.<br />

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