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Felsbau - Vorlesung - Universität Kaiserslautern

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Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong><br />

Fachgebiet Bodenmechanik und Grundbau<br />

Prof. Dr.-Ing. C. Vrettos<br />

Arbeitsblätter zur<br />

<strong>Vorlesung</strong> <strong>Felsbau</strong><br />

Blatt<br />

1. 5<br />

Kluftfüllung:<br />

Füllung einer geöffneten Trennfläche mit anderem Material als dem der angrenzenden<br />

Gesteinsbänke bzw. Kluftkörper, z. B. weiche Tonfüllung. Hierdurch wird in der Regel die<br />

Scherfestigkeit entlang der Trennfläche stark herabgesetzt. Wird die Trennfläche durch<br />

eine feste Kluftfüllung (z. B. Quarzit oder Kalzit) nachträglich wieder nahtlos<br />

zusammengefügt, so spricht man von einer „verheilten Kluft“.<br />

Kluftreibungswinkel:<br />

Reibungswinkel zwischen den Gesteinen beiderseits einer Trennfläche. Der Reibungswinkel<br />

kann als Materialeigenschaft aufgefasst werden. Im Gegensatz dazu ist der<br />

„Aufgleitwinkel“ eine geometrische Größe, die nicht nur von der Unebenheit der<br />

Trennfläche, sondern auch vom betrachteten Gebirgsausschnitt abhängt.<br />

Raumstellung von Trennflächen und Böschungen:<br />

Beschreibung einer Kluft oder einer Böschung durch Fallrichtung (α) und Fallwinkel (β).<br />

Die Fallrichtung ist der Winkel zwischen der Nordrichtung und der Richtung des<br />

abtauchenden Fallvektors (im Uhrzeigersinn 0° - 360°) und β ist der Winkel zwischen der<br />

Horizontalen und der Fallinie (0° - 90°, abwärts positiv gezählt). Der Fallvektor wird in der<br />

Lagenkugel dargestellt.<br />

Normalendarstellung:<br />

Den Durchstoßpunkt der Trennflächennormalen N mit der Halbkugeloberfläche erhält<br />

man, indem die Fallrichtung α von der Südrichtung aus im Uhrzeigersinn aufgetragen<br />

und der Fallwinkel β vom Mittelpunkt der Lagenkugel in Pollage nach außen abgetragen<br />

wird.<br />

Winkel zwischen Klüften:<br />

Pole beider Klüfte auf einen Meridian (Lagenkugel in Querlage) legen und Winkel als<br />

Abstand auf dem Meridian ablesen.<br />

MARKLANDsche Fläche:<br />

Durch jeden Punkt des Böschungs-Großkreises einen Strahl der Länge 90° durch den<br />

Mittelpunkt (Lagenkugel in Pollage) abtragen. Klüfte und Großkreise, deren Pole in der<br />

MARKLANDschen Fläche der Böschung liegen sind kinematisch gleitgefährdet.<br />

TALOBREscher Reibungskreis:<br />

Bei Eigengewicht: Kreis um Mittelpunkt mit Radius ϕ schlagen. Gebirgskörper, deren<br />

Trennflächennormale außerhalb des Talobreschen Kreises liegen, sind festigkeitsmechanisch<br />

gleitgefährdet.<br />

Gleitkeil:<br />

Zwei Klüfte bilden eine Verschneidungslinie vom Schnittpunkt ihrer Großkreise bis zum<br />

Mittelpunkt. Die Verschneidungslinie gibt die Gleitrichtung eines Keiles an. Der Pol des<br />

Keils liegt auf der Verschneidungslinie und hat vom Durchstoßpunkt des Fallvektors den<br />

Abstand 90°.

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