HSE GESCHÄFTSBERICHT 2012 - HSE AG
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108 Konzernlagebericht | <strong>HSE</strong>-konzern<br />
verzögerte Netzanbindung von Offshore-Windparks auch um<br />
neue Bestimmungen zur Versorgungssicherheit. Unter dem<br />
Stichwort „Winterreserve“ wurden die Möglichkeiten der Übertragungsnetzbetreiber<br />
erweitert, auf Erzeugungsanlagen zuzugreifen.<br />
Bislang fehlen konkrete Regelungen zur Kostenerstattung<br />
für das Vorhalten von Reservekapazitäten. Der Gesetzgeber<br />
hat zudem das Recht von Kraftwerksbetreibern, ihre<br />
Anlagen stillzulegen, stark eingeschränkt – bis hin zu einem<br />
Stilllegungsverbot für so genannte systemrelevante Kraftwerke.<br />
Das Thema der Energiepreise auf den Endkundenmärkten<br />
wurde im Jahr <strong>2012</strong> weiterhin öffentlich kontrovers diskutiert.<br />
Vor allem die Ausgestaltung der Energiewende und die damit<br />
verbundenen gesetzlichen Regelungen sorgten für eine intensive<br />
Debatte. Nach einer kontinuierlichen Folge von Preiserhöhungen<br />
in den letzten Jahren für Haushaltskunden setzte<br />
sich der Anstieg der Energiepreise auch im Jahr <strong>2012</strong> fort. Die<br />
durchschnittliche Stromrechnung eines Drei-Personen-Musterhaushalts<br />
im Monat stieg im Jahr <strong>2012</strong> von 73,59 € / Monat<br />
auf 75,51 € / Monat und damit im Vergleich zum Vorjahr um<br />
2,5 Prozent. Ursächlich hierfür waren neben leicht gestiegenen<br />
Unternehmenskosten vor allem die steigenden Abgaben<br />
aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). Das Niveau<br />
staatlicher Abgaben verharrte konstant bei 45 Prozent. Eine<br />
weitere Steigerung des Strompreises durch die sich gesetzlich<br />
erhöhende EEG-Umlage ist vorherzusehen und hat sich in<br />
Preiserhöhungen der Energieversorgungsunternehmen zum<br />
Jahresbeginn 2013 bereits niedergeschlagen. Die Strompreise<br />
ohne Stromsteuer für Industriekunden verzeichneten im Jahresdurchschnitt<br />
<strong>2012</strong> im Vergleich zum Vorjahr trotz Anstieg<br />
staatlicher Belastungen sogar einen leichten Rückgang (von<br />
12,5 ct / kWh auf 12,48 ct / Kwh). Grund dafür war ein Rückgang<br />
der Unternehmenskosten bei gleichzeitiger Steigerung<br />
der staatlichen Abgabenlast.<br />
Rund 30 Prozent der Strompreise für Industriekunden sind<br />
Steuern und Abgaben. Unternehmen können im Spitzenausgleich<br />
90 Prozent der Stromsteuer zurückerstattet bekommen<br />
in Abhängigkeit vom Betrag des Arbeitgeberanteils an<br />
den Rentenversicherungsbeiträgen des Industriebetriebs. Für<br />
bestimmte energieintensive Produktionsprozesse gibt es eine<br />
generelle Steuerbefreiung. Im Rahmen der Stromsteuer werden<br />
von Unternehmen, die den Spitzenausgleich in Anspruch<br />
nehmen wollen, Gegenleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
verlangt. Diese sehen dabei die Einführung und den<br />
Betrieb eines zertifizierten Energiemanagementsystems nach<br />
ISO 50001 oder eines Umweltmanagements nach EMAS als<br />
Voraussetzung für die Gewährung des Spitzenausgleiches vor.<br />
Abweichend davon können kleine und mittlere Unternehmen<br />
alternative Systeme zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />
betreiben.<br />
Die vor allem im Februar und April deutlich kühleren Temperaturen<br />
führten zu einem leichten Anstieg des Erdgasverbrauchs<br />
in der Wärmeproduktion. So stieg der Erdgasverbrauch auf<br />
dem von Haushalten und Endverbrauchern dominierten Wärmemarkt<br />
nach deutlichem Rückgang im Jahr 2011 leicht um<br />
1 Prozent an. Temperaturbereinigt ging der Erdgasverbrauch<br />
in Deutschland <strong>2012</strong> im Vorjahresvergleich um 4,6 Prozent<br />
zurück.<br />
Im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> lagen die Gaspreise für private Haushalte<br />
mit 6,37 ct / kWh über dem Vorjahresniveau (gesamt<br />
2011) mit 6,12 ct / kWh. Der Gaspreis für Industriekunden lag<br />
im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> mit 3,94 ct / kWh leicht über dem<br />
Jahresdurchschnitt von 2011 mit 3,91 ct / kWh.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> hat sich das Wechselaufkommen für Strombezug<br />
auf November und Dezember konzentriert. Die Strompreiserhöhungen<br />
zum Jahreswechsel haben dazu geführt, dass<br />
von November <strong>2012</strong> bis Januar 2013 knapp zwei Millionen<br />
Verbraucher ihren Stromversorger gewechselt haben. Dieser<br />
Wert markiert im Vergleich zu den beiden großen Wechselwellen<br />
2007 / 2008 sowie 2010 / 2011 einen neuen Rekord. Dabei