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462 Ausdehnung der untermeerischen Tang-Wälder. XIX.<br />

Algen-Classe Denjenigen, welche die Meeresküste besucht haben,<br />

welche an den Küsten von Helgoland und von Schleswig-Holstein<br />

die ungeheuren Massen ausgeworfenen Seetangs bewundert, oder<br />

an den Felsenufern des Mittelmeeres die zierlich gestaltete und<br />

lebhaft gefärbte Tangvegetation auf dem Meeresboden selbst<br />

durch die klare blaue Fluth hindurch erblickt haben. Und dennoch<br />

geben selbst diese formenreichen untermeerischen Algenwälder<br />

der europäischen Küsten nur eine schwache Vorstellung<br />

von den kolossalen Sargassowäldern des atlantischen Oceans, jenen<br />

ungeheuren Tangbänken, welche einen Flächenraum von ungefähr<br />

40,000 Quadratmeilen bedecken, und welche dem Columbus auf<br />

seiner Entdeckungsreise die Nähe des Festlandes vorspiegelten.<br />

Aehnliche, aber weit ausgedehntere Tangwälder wuchsen in dem<br />

primordialen Urmeere wahrscheinlich in dichten Massen; wie<br />

zahllose Generationen dieser archolithischen Tange über einander<br />

hinstarben, bezeugen unter Anderen die mächtigen silurischen<br />

Alaunschiefers Schwedens, deren eigentümliche Zusammensetzung<br />

wesentlich von jenen untermeerischen Algenmassen herrühren soll.<br />

Nach der Ansicht einiger Geologen ist sogar ein grosser Theil der<br />

Steinkohlenflötze aus den zusammengehäuften Pflanzenleichen der<br />

Tangwälder im Meere entstanden.<br />

Wir unterscheiden in der Haupt-Classe der Tange oder Algen<br />

vier verschiedene Classen, nämlich: 1. Grüntange oder Conferveen,<br />

2. Brauntange oder Fucoideen, 3. Rothtange oder Florideen<br />

und 4. Mostange oder Characeen. Die meisten Botaniker stellen<br />

au den Anfang die Gruppe der Urpflanzen (Protophyta), jene<br />

einfachsten und unvollkommensten von allen Pflanzen, welche<br />

wir schon früher als vegetale Protisten aufgeführt haben (im<br />

XVII. und XVIII. Vortrag; vergl. S. 423 und 454). Unzweifelhaft<br />

gehören zu diesen Protophyten jene ältesten pflanzlichen<br />

Organismen, welche allen übrigen Pflanzen den Ursprung gegeben<br />

haben. Allein aus den dort angegebenen Gründen erscheint es<br />

zweckmässiger, diese „einzelligen Pflanzen" im Princip den<br />

gewebebildenden vielzelligen Pflanzen, den Metaphyten gegenüberzustellen.<br />

(Vergl. oben S. 256.) Die Thatsache, dass beide<br />

Haupt-Gruppen unmittelbar, und zwar durch mehrfache Ueber<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>

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