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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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dass diese Vereinigung auch im Stammbaum des Thierreichs stattfinden<br />

darf. Denn die wahre Ursache jener innigen Form-Verwandtschaft<br />

kann nur durch Vererbung bedingt sein, ist also<br />

wirkliche Stamm-Verwandtschaft. Wir können demnach<br />

vorläufig an dem wichtigen Satz festhalten, dass alle Thiere,<br />

welche zu einem und demselben Kreis oder Typus gehören, von<br />

einer und derselben ursprünglichen Stamm - Form abstammen.<br />

Mit anderen Worten, der Begriff des Kreises oder Typus, wie<br />

er in der Zoologie seit Baer und Cuvier für die wenigen obersten<br />

Haupt-Gruppen des Thierreichs gebräuchlich ist, fällt zusammen<br />

mit dem Begriff des Stammes oder Phylum, wie ihn<br />

die Descendenz-Theorie für die Gesammtheit derjenigen Organismen<br />

anwendet, welche höchst wahrscheinlich stammverwandt sind.<br />

Alle Thiere eines Typus können von einer gemeinsamen ursprünglichen<br />

Wurzel abgeleitet werden.<br />

An diese wichtige Erkenntniss schliesst sich nun zunächst<br />

als ein zweites phylogenetisches Problem die Frage an: Wo<br />

kommen die einzelnen Thier-Stämme her? Sind die ursprünglichen<br />

Stamm-Formen derselben ganz selbstständigen Ursprungs, oder<br />

sind auch sie unter einander in entfernterem Grade blutsverwandt?<br />

Anfänglich könnte man geneigt sein, diese Frage in<br />

polyphyletischem Sinne zu beantworten, und für jeden grossen<br />

Thier-Stamm mindestens eine selbstständige und von den anderen<br />

gänzlich unabhängige Stamm-Form anzunehmen. Allein bei<br />

eingehendem Nachdenken über dieses schwierige Problem gelangt<br />

man doch schliesslich zu der monophyletisehe 11 Ueberzeugung,<br />

dass auch die einfachen Stamm-Formen ganz unten an der<br />

Wurzel zusammenhängen, dass auch sie wieder von einer einzigen,<br />

gemeinsamen Urform abzuleiten sind. Wenn man von den einzelligen<br />

Protisten ganz absieht und bloss die Abstammung der<br />

vielzelligen Histonen vergleichend untersucht, so gewinnt auch<br />

im Thierreich, wie im Pflanzenreich, bei näherer Betrachtung<br />

die einstämmige oder monophyletisehe Descendenz-ITypothese,<br />

gestützt auf die Gastraea-Theorie, das<br />

Uebergewicht über die entgegengesetzte, vielstämmige<br />

oder polyphyletische Hypothese.<br />

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