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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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5) Die systematischen Thatsachen: Die Erscheinungen<br />

in der natürlichen Gruppirung aller verschiedenen Formen von<br />

Thieren und Pflanzen, ihre Vertheilung auf zahlreiche, kleinere<br />

und grössere, neben und über einander geordnete Gruppen; der<br />

formverwandtschaftliche Zusammenhang der Arten, Gattungen,<br />

Familien, Ordnungen, Classen u. s. w.; ganz besonders aber die<br />

baumförmig verzweigte Gestalt des natürlichen Systems,<br />

welche aus einer naturgemässen Anordnung aller dieser Gruppenstufen<br />

oder Kategorien sich von selbst ergiebt. Die mechanische<br />

Erklärung dieser stufenweis verschiedenen Form-<br />

Verwandtschaft giebt die Annahme, dass sie Ausdruck der<br />

wirklichen Stamm-Verwandtschaft ist; die Baumform des<br />

natürlichen Systems ist nur als wirklicher Stammbaum der<br />

Organismen zu begreifen.<br />

6) Die dysteleologischen Thatsachen: Die höchst interessanten<br />

Erscheinungen der verkümmerten und entarteten, zwecklosen<br />

und unthätigen Körpertheile, der abortiven oder rudimentären<br />

Organe; die Thatsache, dass in dem zweckmässig construirten<br />

Körper fast aller höheren Organismen sich solche zwecklose<br />

Körpertheile finden, eingerichtet für eine bestimmte Thätigkeit,<br />

aber unfähig, dieselbe ausüben. Die mechanische Erklärung<br />

derselben giebt die Unzweckmässigkeits-Lehre oder Dysteleologie,<br />

einer der wichtigsten und interessantesten Theile der<br />

Selections-Theorie; sie erklärt die Rückbildung und Verkümmerung<br />

der rudimentären Organe durch Nichtgebrauch und Mangel<br />

an Uebung.<br />

7) Die physiologischen Thatsachen: Die Erscheinungen<br />

der Anpassung und der Vererbung, im Zusammenhang mit<br />

dem Stoffwechsel und Wachsthum, der Bewegung und Empfindung<br />

der lebenden Wesen. Die mechanische Erklärung<br />

aller dieser Lebens-Erscheinungen giebt die vergleichende<br />

Physiologie, indem sie dieselben auf die Gesetze der Physik<br />

und Chemie zurückführt. Sie zeigt, dass die Anpassung mit der<br />

Ernährung, die Vererbung mit der Fortpflanzung in nothwendigem<br />

Zusammenhang steht. Dasselbe lehrt uns auch die Pathologie,<br />

die Physiologie des kranken Organismus.<br />

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