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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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Gallertschwäramen (Myxospongiae) fehlt überhaupt ein Skelet<br />

oder ein festes Körpergerüst ganz (Ilalisarca, Chonârosia). Bei der<br />

zweiten Ordnung, den Sandschwämmen (Psammospongiaè), wird<br />

dasselbe ersetzt durch Massen von Sand oder anderen fremden<br />

Körpern, welche vom Meeresboden aufgenommen werden (so bei<br />

den merkwürdigen, vom „Challenger" entdeckten und 1889 von<br />

mir beschriebenen „Tiefsee-Keratosen": Ammoconiden, Psamminiden<br />

und Stannomiden). Die dritte Ordnung der Malthospongien<br />

bildet die grosse und wichtige Gruppe der Ilornschwämme<br />

(•Conmspongiae), deren weicher Körper durch ein festes, faseriges<br />

Skelet gestützt wird. Dieses Faser-Skelet besteht aus einem Gerüste<br />

von sogenannten „Hornfasern", aus einer schwer zerstörbaren<br />

und sehr elastischen <strong>org</strong>anischen Substanz. Am reinsten<br />

und gleichmässigsten ist dieses IIornfaser-Geflecht bei unserem<br />

gewöhnlichen Badeschwämme (Euspongia officinalis), dessen gereinigtes<br />

Skelet wir täglich zum Waschen benutzen. Der lebende<br />

Badeschwamm bildet einen fleischigen, schwarzbraunen Klumpen,<br />

dessen inneres Fasergerüst erst auf dem Durchschnitt sichtbar<br />

wird. Bei anderen Hornschwämmen werden Sandkörner und andere<br />

fremde Körper bei der Bildung der Hornfasern in diesen abgelagert,<br />

bei Vielen fremde Kieseluadeln.<br />

An diese letzteren schliessen sich unmittelbar die eigentlichen<br />

Kieselschwämme an (ßilicispongiaè). Bei diesen besteht das<br />

Skelet ganz oder grösstenteils aus Kiesel nadeln, bald mit, bald<br />

ohne Hornsubstanz. Dahin gehört die grosse Gruppe der Ilalichondrien,<br />

sowie der Süsswasser-Schwamm (Spongüla). Eine besondere<br />

Abtheilung derselben bilden die schönen Glas-Schwämine<br />

(.Hyalospongiae oder Hexactinellae). Ihr Skelet besteht aus sechsstrahligen<br />

Kieselnadeln, welche oft zu einem äusserst zierlichen<br />

Gitterwerke verflochten sind, so namentlich bei dem berühmten<br />

„Venus-Blumenkorb" (.Eu<strong>pl</strong>ectella). Zahlreiche Formen von merkwürdigen<br />

Glasschwämmen, welche die Challenger-Expedition in<br />

der Tiefsee auffand, sind neuerdings von einem unserer ersten<br />

Schwammforscher, Professor Franz Eilhard Schulze in Berlin,<br />

auf 104 schönen Tafeln abgebildet worden. Durch dreistrahlige<br />

oder vierstrahlige Kieselnadeln sind die Rinden schwämme<br />

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