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668 Schnabelthiere. Ursäugethiere (Promammalien). XXVI.<br />

getrennt und verwachsen nicht mit dem Brustbein. Ebenso sind<br />

auch die hinter den Schlüsselbeinen liegenden Rabenbeine oder<br />

Korakoidknochen bei den Gabelthieren viel stärker als bei den<br />

übrigen Säugethieren entwickelt und verbinden sich als ein Paar<br />

selbständige starke Knochen mit dem Brustbein; bei den Beutlern<br />

und Placentnern hingegen sind dieselben ganz rückgebildet, bald<br />

verschwunden, bald mit dem Schulterblatt verwachsen und nur<br />

als kurze Fortsätze desselben noch sichtbar.<br />

Auch in vielen anderen Characteren, namentlich in der Bildung<br />

des Gehörlabyrinthes und des Gehirns, schliessen sich die<br />

Schnabelthiere näher den übrigen Wirbelthieren als den Säugethieren<br />

an, so dass man sie selbst als eine besondere Classe von<br />

diesen hat trennen wollen. So ist z. B. die Bluttemperatur (25°)<br />

bedeutend niedriger als bei den übrigen Säugern (35—40°). Hingegen<br />

zeigen sie durch den Bau ihres Herzens und der Aorta,<br />

namentlich aber auch durch die characteristische Behaarung der<br />

Haut, den Bau der Wirbelsäule und des Schädels etc. deutlich,<br />

dass sie im System noch zu den Säugern zu stellen sind, wenn<br />

auch mit wichtigen Anklängen an die uralte Stammgruppe der<br />

permischen Proreptilien.<br />

Die aulfallende Schnabelbildung der noch lebenden Schnabelthiere,<br />

welche mit Verkümmerung der Zähne verbunden ist,<br />

muss offenbar nicht als wesentliches Merkmal der ganzen Unterclasse<br />

der Kloakenthiere, sondern als ein spät erworbener Anpassungs-Character<br />

angesehen werden; derselbe unterscheidet die<br />

letzten Reste der Subclasse von der ausgestorbenen Ilauptgruppe<br />

eben so, wie die Bildung eines ebenfalls zahnlosen Rüssels manche<br />

Zahnarme (z. B. die Ameisenfresser) vor den übrigen Placentalthieren<br />

auszeichnet. Wahrscheinlich haben die Stammformen<br />

unserer heutigen Schnabelthiere ihre Zähne aus ähnlichen Gründen<br />

verloren, wie die heutigen Vögel, welche ursprünglich von Zahnvögeln<br />

abstammen. Die ausgestorbenen Stamm-Säugethiere<br />

oder Promammalien, die in der Triaszeit lebten, und von denen<br />

die heutigen Schnabelthiere nur einen einzelnen, verkümmerten<br />

und einseitig ausgebildeten Ast darstellen, besassen ein zahnreiches<br />

und sehr entwickeltes Gebiss, gleich den Proreptilien, von<br />

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