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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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halb dieser Ordnungen lässt sich wiederum die Descendenz der<br />

einzelnen Formen Schritt für Schritt verfolgen. So bestätigen die<br />

Kalk-Schwämme in jeder Beziehung den schon früher von mir<br />

ausgesprochenen Satz: „Die ganze Naturgeschichte der Spongien<br />

ist eine zusammenhängende und schlagende Beweisführung für<br />

Darwin." 50 )<br />

Vor einiger Zeit ist es mir geglückt, auch unter den vorher<br />

erwähnten Psammospongien oder Sand-Schwämmen der Tiefsee,<br />

einige unscheinbare kleine Formen zu entdecken, welche der gemeinsamen<br />

Spongien-Stammform, dem Olynthus noch sehr nahe<br />

stehen. Das sind die Ammoconiden, welche von der Challenger-<br />

Expedition im tropischen Ocean, aus Tiefen zwischen 2000 und<br />

3000 Meter gehoben wurden. Die einfachste Form unter diesen<br />

Ammoconiden ist der merkwürdige Ammolynthus (Taf. VI,<br />

Fig. 1, 2). Sein eiförmiger oder urnenförmiger Körper ist ein einfacher<br />

dünnwandiger Schlauch mit poröser Wand. Er gleicht dem<br />

Calcolynthus (Fig. 3), welchen ich zuerst 1872 in der Monographie der<br />

Kalk-Schwämme (auf Taf. I, Fig. 1) abgebildet hatte. Die feinen<br />

Kalknadeln aber, welche das Exoderm oder Hautblatt des Calcolynthus<br />

stützen, sind beim Ammolynthus durch die zierlichen<br />

Kieselschalen von mannichfaltigen Radiolarien ersetzt, welche der<br />

kleine Schwamm aus dem Radiolarien-Schlamm des Tiefsee-Bodens<br />

aufgenommen hat (Fig. 1, 2,x). Eine andere Art von Ammolynthus<br />

setzt statt dessen ihr Skelet aus den Kalkschalen des Globigerinen-<br />

Schlammes zusammen. Zwischen diesen fremden Skelet-Bestandtheilen<br />

findet man im Hautblatt zerstreut die amoebenähnlichen<br />

weiblichen Eizellen und die Geissel-Zellen des männlichen Samens.<br />

Das Darmblatt oder Entoderm des Ammolynthus, wird, wie beim<br />

Calcolynthus, durch eine einfache Schicht von Geissel-Zellen gebildet,<br />

welche die Urdarmhöhle auskleidet. Beide Spongien stehen<br />

somit in ihrer einfachen Körperbildung der hypothetischen<br />

Gastraea noch ganz nahe.<br />

Einige andere Ammoconiden, welche vom „Challenger" an<br />

anderen Stellen des Tiefsee-Bodens (theils im Pacifik, theils im<br />

Atlantik) entdeckt wurden, unterscheiden sich von dem ganz einfachen<br />

Ammolynthus durch ihre verästelte Gestalt. Ammosolenia<br />

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