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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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394 Geringe Ausdehnung der paläontologischen Erfahrungen. XVI.<br />

in Schlamm eingeschlossen und versteinert werden können. Es<br />

sind also namentlich die Knochen und Zähne der Wirbelthiere,<br />

die Kalkschalen der Weichthiere, die Chitinskelete der Gliederthiere,<br />

die Kaikskelete der Sternthiere und Corallen, ferner die<br />

holzigen, festen Theile der Pflanzen, die einer solchen Versteinerung<br />

fähig sind. Die weichen und zarten Theile dagegen, welche<br />

bei den allermeisten Organismen den bei weitem grössten Theil<br />

des Körpers bilden, gelangen nur sehr selten unter so günstigen<br />

Verhältnissen in den Schlamm, dass sie versteinern, oder dass ihre<br />

äussere Form deutlich in dem erhärteten Schlamme sich abdrückt.<br />

Nun bedenken Sie, dass ganze grosse Classen von Organismen,<br />

wie z. ß. die Medusen, die Platoden, die nackten Mollusken, welche<br />

keine Schale haben, ein grosser Theil der Gliederthiere, die meisten<br />

Würmer und selbst die niedersten Wirbelthiere gar keine festen<br />

und harten, versteinerungsfähigen Körpertheile besitzen. Ebenso<br />

sind gerade die wichtigsten Pflanzentheile, die Bliithen, meistens<br />

so weich und zart, dass sie sich nicht in kenntlicher Form conserviren<br />

können. Von allen diesen wichtigen Lebensformen werden<br />

wir naturgemäss auch gar keine versteinerten Reste zu linden erwarten<br />

können. Ferner sind die Embryonen und Jugendzustände<br />

fast aller Organismen so weich und zart, dass sie gar. nicht versteinerungsfähig<br />

sind. Was wir also von Versteinerungen in den<br />

neptunischen Schichten-Systemen der Erdrinde vorfinden, das sind<br />

im Verhältniss zum Ganzen nur wenige Formen, und meistens<br />

nur einzelne Bruchstücke.<br />

Sodann ist zu berücksichtigen, dass die Meerbewohner in einem<br />

viel höheren Grade Aussicht haben, ihre todten Körper in den abgelagerten<br />

Schlammschichten versteinert zu erhalten, als die Bewohner<br />

der süssen Gewässer und des Festlandes. Die das Land<br />

bewohnenden Organismen können in der Regel nur dann versteinert<br />

werden, wenn ihre Leichen zufällig ins Wasser fallen und auf<br />

dem Boden in erhärtenden Schlamm-Schichten begraben werden,<br />

was von mancherlei Bedingungen abhängig ist. Daher kann es<br />

uns nicht Wunder nehmen, dass die bei weitem grösste Mehrzahl<br />

der Versteinerungen Organismen angehört, die im Meere<br />

lebten, und dass von den Landbewohnern verhältnissmässig nur<br />

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