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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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die Lippen eher diinn, als dick. Das Haar ist schwarz und strâff. Die<br />

Hautfarbe ist durch rothen Grundton ausgezeichnet, welcher jedoch bald<br />

rein kupferroth oder heller röthlich, bald mehr dunkler rothbraun, gelbbraun<br />

oder olivenbraun wird. Die zahlreichen Sprachen der verschiedenen<br />

amerikanischen Rassen und Stämme sind ausserordentlich verschieden,<br />

aber doch in der ursprünglichen Anlage wesentlich übereinstimmend.<br />

Wahrscheinlich ist Amerika zuerst vom nordöstlichen Asien<br />

her bevölkert worden, von dem Mongolen-Stamme, von dem auch die<br />

Arktiker (Hyperboräer und Eskimos) sich abgezweigt haben. Zuerst<br />

breitete sich dieser Stamm in Nordamerika aus und wanderte erst von<br />

da aus über die Landenge von Centrai-Amerika hinunter nach Südamerika,<br />

in dessen südlichster Spitze die Species durch Anpassung an<br />

sehr ungünstige Existenz-Bedingungen eine starke Rückbildung erfuhr<br />

(Patagonier). Wahrscheinlich sind aber von Westen her ausser Mongolen<br />

auch Polynesier, durch Stürme verschlagen, in Amerika eingewandert<br />

und haben sich mit diesen vermischt. Jedenfalls sind die<br />

Ureinwohner Amerikas aus der alten Welt herübergekommen, und keineswegs,<br />

wie Einige meinten, aus amerikanischen Affen entstanden. Catarhinen<br />

oder schmalnasige Affen haben zu keiner Zeit in Amerika existirt.<br />

Die vier Menschen-Species, welche wir nun noch unterscheiden,<br />

die Australier, Dravidas, Nubier und Mittelländer, stimmen in mancherlei<br />

Eigenthümlichkeiten überein, welche eine nähere Verwandtschaft derselben<br />

zu begründen scheinen und sie von den vorhergehenden unterscheiden.<br />

Dahin gehört vor Allen die Entwickelung eines starken<br />

Barthaares, welches allen übrigen Species entweder ganz fehlt oder nur<br />

sehr spärlich auftritt. Das Haupthaar ist gewöhnlich nicht so straff und<br />

glatt, wie bei den vier vorhergehenden Arten, sondern meistens mehr<br />

oder weniger gelockt. Auch andere Charactere scheinen dafür zu sprechen,<br />

dass wir dieselben in einer Hauptgruppe, den Lockenhaarigen<br />

(Eu<strong>pl</strong>ocami oder Cymotriches), vereinigen können. Aus der gemeinsamen<br />

Stammform der Eu<strong>pl</strong>ocamen, deren Urheimath wir im südlichen<br />

Asien suchen, sind wahrscheinlich zunächst zwei divergente Zweige entstanden,<br />

von denen sich der eine nach Südosten, der andere nach<br />

Nordwesten gewendet hat. Reste des ersteren sind die Weddas von<br />

Ceylon, die Australier und die Dravidas. Aus dem letzteren hingegen<br />

sind die Nubier und Mittelländer herv<strong>org</strong>egangen.<br />

IX. Auf der tiefsten Stufe unter allen lockenhaarigen Menschen,<br />

und in mancher Beziehung unter allen noch lebenden Menschen-Arten,<br />

stehen die oben erwähnten Weddas von Ceylon (Homo veddalis,<br />

S. 741). Ihnen nahe verwandt erscheinen die Australier oder Australneger<br />

(Homo australis). Diese Urbewohner der Insel Neuholland,<br />

gleichen den echten afrikanischen Negern durch die schwarze oder<br />

schwarzbraune und übelriechende Haut, durch die stark schiefzähnige<br />

und langköpfige Schädelform, die zurücktretende Stirn, breite Nase und<br />

dick aufgeworfene Lippen, sowie durch den fast gänzlichen Mangel der<br />

Waden. Dagegen unterscheiden sich die Australneger sow T ohl als die<br />

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