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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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XXII. Cephalopoden. Toinochonien und Gamochonien. 559<br />

(besonders von Ammoniten) Schritt für Schritt verfolgen können,<br />

ganz entsprechend den Anforderungen der Abstammungslehre.<br />

Wie bei allen kräftigen Raubthieren, so sind auch bei den<br />

Kracken nicht allein die Muskeln, als Organe rascher Schwimm-<br />

Bewegung und Beute-Packung sehr gut entwickelt, sondern auch<br />

die Nerven und Sinnes<strong>org</strong>ane. Ein paar grosse Augen sind in<br />

ähnlicher Vollkommenheit ausgebildet, wie bei den Wirbelthieren,<br />

obwohl nach verschiedenem Typus gebaut; sie nehmen zusammen<br />

mit einem ansehnlichen Gehirn den grössten Theil des runden<br />

Kopfes ein, dessen Mund mit einem kräftigen, dem eines Raubvogels<br />

ähnlichen Schnabel bewaffnet ist. Besonders eigentümlich<br />

ist aber der Fuss der Cephalopoden umgebildet. Sein vorderer<br />

Theil umwächst den Mund und ist am Rande gewöhnlich in 8<br />

oder 10 lange Zipfel ausgezogen, die mit Saugnäpfen besetzt sind<br />

und zum Festhalten der Beute dienen (Taf. XXIII, Fig. 19, 22).<br />

Der hintere Theil des Fusses dagegen bildet ein paar Seitenlappen,<br />

die sich zur Bildung eines kegelförmigen Schwimm<strong>org</strong>ans<br />

über einander legen, des Trichters (Chonium). Bei allen lebenden<br />

Cephalopoden, mit einziger Ausnahme des Nautilus, sind<br />

die Ränder dieses Trichters verwachsen und bilden eine kegelförmige<br />

Röhre, durch deren engere äussere Mündung das Wasser<br />

aus der Athemröhre ausgestossen wird (Gamochonia) (Taf. XXII,<br />

Fig. 6tr). Nur ein einziger lebender Kracke, der Nautilus, der<br />

die Tiefen des indischen Oceans bewohnt, zeigt diese Verwachsung<br />

nicht; er hat die ursprüngliche Bildung des gespaltenen Trichters<br />

behalten (Tomochonia). Die ursprüngliche palingenetische<br />

Keimform der Mollusken, die Veliger-Larve (Taf. XXII, Fig. 7, 10,<br />

12, 13), ist bei den modernen Cephalopoden in Folge von abgekürzter<br />

Vererbung verschwunden. An ihre Stelle ist eine cenogenetische,<br />

secundäre Keimform getreten, welche mit ihren<br />

Mundarmen den grossen, kopfständigen, nur dieser Classe eigentümlicher<br />

Dottersack umfasst (Taf. XXII, Fig. 9ds).<br />

Die verschiedenen Ordnungen, welche man unter den Mollusken-<br />

Classen unterscheidet, und deren systematische Reihenfolge Ihnen<br />

die vorstehende Tabelle (S. 552) anführt, liefern in ihrer historischen<br />

und ihrer entsprechenden systematischen Entwickelung<br />

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