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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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XXI. Ilohrniereii oder Nephridien der Platoden. 539<br />

Centrum; das sind die sonderbaren oben erwähnten Rippenquallen<br />

(Ctenophorae); da dieselben auch in anderen Beziehungen<br />

sich den Platoden nähern, und sogar durch unmittelbare<br />

Zwischen-Formen mit denselben verknüpft erscheinen, nehmen<br />

manche Zoologen jetzt einen directen phylogenetischen Zusammenhang<br />

beider Gruppen an (vergl. S. 534).<br />

Eine sehr wichtige Einrichtung des Thierkörpers tritt uns<br />

bei den Platoden zum ersten Male entgegen; das sind die<br />

Rohrnieren oder Nephridien, häufig auch als „Wassergefässe<br />

oder Excretions-Organe" bezeichnet. Sie dienen zur Ausscheidung<br />

unbrauchbarer Säfte aus dem Körper und entsprechen somit den<br />

Harn-Organen oder Nieren höherer Thiere. Da sie den Cnidarien<br />

und Spongien ganz allgemein fehlen, hingegen den Platoden fast<br />

allgemein zukommen, dürfen wir annehmen, dass sie bei den<br />

älteren Formen dieses Phylum zuerst aufgetreten sind. Nur die<br />

niedersten Turbellarien, die Acoelen (Proporida, Convolutida)<br />

besitzen noch keine Nephridien. Von den Platoden haben sie<br />

sich auf die Helminthen, und von diesen auf die höheren Thier-<br />

Stämme vererbt. Wahrscheinlich sind die Nephridien ursprünglich<br />

nur vergrösserte Hautdrüsen. Sie erscheinen bei den Platoden<br />

gewöhnlich als ein paar einfache Röhren oder verästelte<br />

Canäle, welche beiderseits des Darms liegen und an einer Stelle<br />

nach aussen münden.<br />

Die Stammesgeschiclite der Plattenthiere ist in vielen Beziehungen<br />

von hervorragendem Interesse. Die Mittelstellung,<br />

welche diese „bilateralen Coelentericn" zwischen den nicrenlosen<br />

übrigen Niederthieren und den echten (— mit Leibeshöhle<br />

versehenen —) Wurmthieren einnehmen, lässt sie als ältere Vorfahren<br />

aller Oberthiere oder Coelomarien erscheinen. Das gilt<br />

besonders von den einfachsten Formen der Turbellarien, den<br />

Archicoela, Pseudacocla und Rhabdocoela. (Vergl. meine Systematische<br />

Phylogenie, II, 1896, S. 238—288.)<br />

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