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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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Aeste und Zweige des Stammbaums verfolgen, desto unsicherer<br />

wird, wegen der Unvollständigkeit der empirischen Grundlagen,<br />

unsere specielle Abstammungs-Hypothese. Dies thut jedoch<br />

der Sicherheit der generellen Abstammungs-Theorie und ihrer<br />

bedeutungsvollen Folgerungen keinen Abbruch.<br />

So erleidet es denn auch keinen Zweifel, dass wir die Abstammung<br />

des Menschen zunächst aus affenartigen, weiterhin aus<br />

niederen Säugethieren, und so immer weiter aus immer tieferen<br />

Stufen des Wirbelthier-Stammes, bis zu dessen tiefsten wirbellosen<br />

Wurzeln, ja bis zu einer einfachen Plastide hinunter, als allgemeine<br />

Theorie mit voller Sicherheit behaupten können und<br />

müssen. Dagegen wird die specielle Verfolgung des menschlichen<br />

Stammbaums, die nähere Bestimmung der uns bekannten Thierformen,<br />

welche entweder wirklich zu den Vorfahren des Menschen<br />

gehörten oder diesen wenigstens nächststehende Blutsverwandte<br />

waren, stets eine mehr oder minder annähernde Descendenz-<br />

Hypothese bleiben. Diese läuft um so mehr Gefahr, sich von<br />

dem wirklichen Stammbaum zu entfernen, je näher sie demselben<br />

durch Aufsuchung der einzelnen Ahnenformen zu kommen sucht.<br />

Das ist mit Notwendigkeit durch die ungeheure Lückenhaftigkeit<br />

unserer paläontologischen Kenntnisse bedingt, welche unter<br />

keinen Umständen jemals eine annähernde Vollständigkeit erreichen<br />

werden.<br />

Aus der denkenden Erwägung dieses wichtigen Verhältnisses<br />

ergiebt sich auch bereits die Antwort auf eine Frage, welche gewöhnlich<br />

zunächst bei Besprechung dieses Gegenstandes aufgeworfen<br />

wird, nämlich die Frage nach den wissenschaftlichen Beweisen<br />

für den thierischen Ursprung des Menschengeschlechts.<br />

Nicht allein die Gegner der Descendenz-Theorie, sondern auch<br />

viele Anhänger derselben, denen die gehörige philosophische Bildung<br />

mangelt, pflegen dabei vorzugsweise an einzelne Erfahrungen,<br />

an specielle empirische Fortschritte der Naturwissenschaft<br />

zu denken. Man erwartet, dass <strong>pl</strong>ötzlich die Entdeckung einer<br />

geschwänzten Menschenrasse, oder einer sprechenden Alfen-Art,<br />

oder einer anderen lebenden oder fossilen Uebergangsform zwischen<br />

Menschen und Affen, die geringe, zwischen beiden bestehende<br />

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