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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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XXI. Coelenterien und Bilaterien. 537<br />

(Gegenstücken oder Antimeren), welche symmetrisch gleich<br />

sind. Die rechte Hälfte oder das rechte Antimer ist das Gegenstück<br />

oder Spiegelbild der linken. In beiden Hälften finden<br />

sich dieselben Organe, in derselben Verbindung und in gleicher<br />

relativer, aber entgegengesetzter absoluter Lagerung. Daher wird<br />

bei allen diesen Bilaterien (— im Gegensatze zu den Pflanzen-<br />

Thieren —) die Lagerung aller Körpertheile durch drei Richtaxen<br />

oder Euthynen bestimmt: Längsaxe, Pfeilaxe und Queraxe.<br />

Die Längsaxe oder Ilauptaxe geht der Länge nach durch den<br />

Körper der Person hindurch, vom vorderen Mundpol zum hinteren<br />

Gegenmundpol. Die Pfeilaxe oder Dickenaxe (Dorsoventralaxe)<br />

geht von oben nach unten, vom Riickeupol zum<br />

Bauchpol. Die Queraxe oder Seitenaxe endlich (Lateralaxe)<br />

geht quer durch den Körper hindurch, vom rechten zum linken<br />

Pol. Diese letztere Axe ist gleichpolig, während die beiden<br />

ersteren ungleichpolig sind. Daher finden wir bei allen Bilaterien<br />

oder zweihälftigen Thieren ursprünglich den Gegensatz von Rechts<br />

und Links, von Rücken und Bauch, während dieser Gegensatz<br />

den meisten Pflanzen-Thieren oder Coelenterien noch fehlt. Die<br />

tiefe Kluft, welche dadurch zwischen den Coelenterien und<br />

Bilaterien besteht, geht vielleicht bis zur gemeinsamen Stamm-<br />

Gruppe der Gastraeaden hinab. In diesem Falle müsste man<br />

annehmen, dass die Stamm-Formen der Platoden, unabhängig<br />

von denjenigen der Cnidarien, aus Gastraeaden herv<strong>org</strong>egangen<br />

sind, und dass die zweiseitigen Formen mancher Nesseltliiere<br />

sich erst secundär entwickelt haben.<br />

Offenbar steht dieser wichtige Unterschied der Grund-Form<br />

in ursächlichem Zusammenhang mit der ursprünglichen Bewegungsweise<br />

der Thiere. Die ältesten Formen der Pflanzen-<br />

Thiere oder Coelenterien setzten sich fest auf dem Meeresboden,<br />

oder sie bewegten sich frei schwimmend im Meere, ohne bestimmte<br />

Richtung. Sie behielten in Folge dessen die einaxige<br />

Grund-Form bei, wie sie ursprünglich ihre Stamm-Form, die einaxige<br />

Gastraea (Gastraea monaxonia) besass; oder sie erwarben<br />

eine kreuzaxige, strahlige oder radiale Grund-Form, wie die<br />

meisten Nesselthiere.<br />

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