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XXII. Weichthiere oder Mollusken. 549<br />

Ergebnisse scheinen sich hier oft zu widersprechen. Auch sind<br />

die Lücken zwischen vielen einzelnen Classen und Familien oft<br />

sehr gross. Alle lebenden Wurmthier-Gruppen erscheinen nur<br />

als einzelne kleine Zweige eines mächtigen Baumes, der in grauer<br />

Primordial-Zeit viele mächtige und sprossenreiche Aeste entwickelt<br />

hatte. Der bei weitem grösste Theil derselben ist längst abgestorben,<br />

ohne uns irgend eine Spur ihres Daseins zu hinterlassen.<br />

Mein neues Vermalien- System habe ich 1896 im II. Theile der<br />

System. Phylogenie eingehend begründet (S. 258—327).<br />

Welche Reihenfolge .wir bei Betrachtung der höheren Stämme<br />

des Thierreichs einschlagen, ist an sich ganz gleichgültig. Denn<br />

unter sich haben diese Phylen keine näheren verwandtschaftlichen<br />

Beziehungen; sie haben sich vielmehr von ganz verschiedenen<br />

Aesten der Würmergruppe abgezweigt. Als den unvollkommensten,<br />

am tiefsten stehenden von diesen Stämmen, wenigstens<br />

in Bezug auf die morphologische Ausbildung, kann man<br />

den Stamm der Weichthiere (Mollusca) betrachten. Dieser<br />

Stamm enthält drei Hauptclassen oder Ciadome, die Schnecken<br />

(Cochlides), die Muscheln (Conchacles) und die Kracken (Teuthodes).<br />

Die Schnecken bilden die Hauptmasse und die Stammgruppe<br />

des Mollusken-Stammes. Aus ihnen sind die Muscheln durch<br />

Rückbildung, die Kracken durch Fortbildung herv<strong>org</strong>egangen.<br />

Charakteristisch für alle Weichthiere ist der ungegliederte<br />

sackförmige Körper, dessen muskulöse Bauchfläche einen verschieden<br />

gestalteten, meist sohlen förmigen und zum Kriechen dienenden<br />

Fuss bildet, während die Haut der gewölbten Rückenflächo<br />

sich ringsum in Gestalt einer mantelartigen Falte, des sogenannten<br />

Mantels, abhebt. Die Grundform des Körpers, durch Vererbung<br />

von den Wurmahnen übertragen, ist bilateral oder<br />

zweiseitig-symmetrisch; doch entwickelt sich häufig eine auffallende<br />

Asymmetrie, so dass die rechte Körperhälfte viel stärker als<br />

die linke erscheint, oder umgekehrt. Zwischen Fussrand und<br />

Mantelrand ist ursprünglich eine Höhle vorhanden, in der die zur<br />

Athmung dienenden Kiemen liegen (Mantelhöhle oder Kiemenhöhle).<br />

Nirgends begegnen wir hier der ausgeprägten Gliederung<br />

des Körpers, der Articulation, Metamerie oder Segmentbildung,<br />

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