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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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658 Stammes - Geschichte der Vögel. XXV.<br />

Die grosse Mehrzahl der Vögel erscheint, trotz aller Mannichfaltigkeit<br />

in der Färbung des schönen Federkleides und in der<br />

Bildung des Schnabels und der Füsse, höchst einförmig <strong>org</strong>anisirt,<br />

in ähnlicher Weise, wie die Insecten-Classe. Den äusseren<br />

Existenz-Bedingungen hat sich die Vogelform auf das Vielfältigste<br />

angepasst, ohne dabei irgend wesentlich von dem streng erblichen<br />

Typus der characteristischen inneren Bildung abzuweichen. Die<br />

sogenannten „Ordnungen" der Vögel unterscheiden sich daher in<br />

viel geringerem Grade von einander, als die verschiedenen Ordnungen<br />

der Reptilien oder der Säugethiere. Im Ganzen unterscheiden<br />

wir vorläufig hier nur vier Ordnungen von Vögeln:<br />

1) die Urvögel (Saururae); 2) die Zahnvögel (Odontornithes);<br />

3) die Straussvögel (Ratitae) und 4) die Kielvögel (Carinatae).<br />

Die drei letzteren kann man in der Subclasse der Vogelschwänzigen<br />

(Ornithurae) zusammenfassen, während die erste allein die<br />

ältere Subclasse der Eidechsenschwänzigen vertritt (Saururae).<br />

Die erste Ordnung, die Urvögel (Saururae) sind bis jetzt<br />

bloss durch eine einzige und noch dazu unvollständig erhaltene<br />

fossile Art bekannt, welche aber als die älteste und dabei sehr<br />

eigenthiimliche Vogel-Versteinerung eine sehr hohe Bedeutung beansprucht.<br />

Das ist der Urgreif oder die Archaeopteryx lithographica,<br />

welche bis jetzt erst in zwei Exem<strong>pl</strong>aren im lithographischen<br />

Schiefer von Solenhofen, im oberen Jura von Baiern,<br />

gefunden wurde; das erste Stück 1861, das zweite 1877. Wir<br />

dürfen ihn als einen nahen Verwandten der hypothetischen Tocornis<br />

betrachten, der gemeinsamen Stammform aller Vögel.<br />

Dieser merkwürdige Vogel scheint im Ganzen Grösse und Wuchs<br />

eines starken Raben gehabt zu haben, wie namentlich der Kopf<br />

und die wohl erhaltenen Beine zeigen. Die 3 Knochen der<br />

Mittelhand, die bei allen anderen Vögeln verwachsen sind, bleiben<br />

hier noch getrennt, und die 3 Finger tragen starke Krallen.<br />

In beiden Kiefern sitzen kleine kegelförmige Zähne. Die Flügelbildung<br />

weicht schon etwas von derjenigen der anderen Vögel<br />

ab, noch viel mehr aber der Schwanz. Bei allen übrigen Vögeln<br />

ist das Skelet des Schwanzes sehr kurz, aus wenigen kurzen<br />

Wirbeln zusammengesetzt. Die letzten derselben sind zu einer<br />

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