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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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530 Abstammung der Medusen von Polypen. XXI.<br />

Mehrere Gruppen von Schirmquallen sind (unabhängig von<br />

einander) aus verschiedenen Gruppen von festsitzenden Polypen<br />

entstanden. Schon der uralte Grund-Stamm der Polypen-Gruppe,<br />

die Wurzel des ganzen Nesselthier-Stammes, hat sich frühzeitig<br />

in zwei Hauptlinien gespalten: Hydropolypen und Scyphopolypen.<br />

(Vergl. Taf. XXVIII und Erklärung.) Die niederen und einfacher<br />

gebauten Hydropolypen (— oder Glockenpolypen —) behielten<br />

die einfache Magenhöhle der Stamm-Form und der Gastraea bei.<br />

Hingegen entwickelten sich bei den Scyphopolypen (— oder<br />

Becherpolypen —) an der Innenseite der Magenwand vorspringende<br />

Leisten, durch welche deren peripherischer Hohlraum in mehrere<br />

(ursprünglich vier) radiale Taschen getheilt wurde (Taf. XXVIII,<br />

Fig. 9,14). Aus diesen Magenleisten oder Taeniolen wuchsen<br />

später innere Magenfäden, die beweglichen Gastral-Filamente<br />

hervor. Die Hydropolypen bilden die Stammgruppe für alle Hydrozoen,<br />

die Scyphopolypen für alle Scyphozoen.<br />

Diesen beiden Hauptlinien des Polypen-Stammes entsprechen<br />

zwei ganz verschiedene Haupt-Gruppen von Medusen, und zwar<br />

sind die letzteren auf verschiedene Weise aus den ersteren entstanden,<br />

wie auch noch heute ihr Generationswechsel verschieden<br />

ist. Die kleinen und zarten Schleierquallen (Hydromedusae<br />

oder Crospedotae) entstehen durch laterale Knospung aus Hydropolypen<br />

(Fig. 3—5). Hingegen entwickeln sich die grossen und<br />

prächtigen Lappenquallen (Scyphomedusae oder Acraspedac)<br />

durch terminale Knospung aus Scyphopolypen (Fig. 11—15). In<br />

beiden Fällen entsteht das characteristische Schwimm-Organ der<br />

Meduse, der muskulöse Schirm oder die Umbrella, aus der Mundscheibe<br />

des Polypen. Die Anpassung an die freischwimmende<br />

Lebensweise, und die damit verknüpfte, höhere und vielseitige<br />

Thätigkeit der Organe bewirkt aber bei der Meduse eine viel<br />

vollkommnere Ausbildung derselben; sie erhebt sich in ihrer<br />

ganzen Organisation hoch über ihre niedere Stamm-Form, den<br />

Polypen. Die Meduse erwirbt nicht allein ein verwickeltes Canalsystem<br />

zur Ernährung, sondern auch ein Nervensystem und<br />

höhere Sinnes<strong>org</strong>ane, Augen und Gehörbläschen; diese fehlen<br />

noch ihren Polypen-Almen.<br />

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