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404 Gegenseitige Ergänzung der Schöpfuugs-Urkunden. X.VII.<br />

ich mir während eines Zeitraums von mehr als 30 Jahren über<br />

die historische Entwickelung der <strong>org</strong>anischen Formenwelt und<br />

den genealogischen Zusammenhang ihrer wechselnden Gestalten<br />

allmählich gebildet habe. Auch diese Vorstellungen selbst sind<br />

naturgemäss dem Wechsel unterworfen und haben sich während<br />

dieser drei Decennien wesentlich geklärt. Daher ist auch das<br />

neue daselbst ausgeführte „Natürliche System der Organismen"<br />

— gleich jedem anderen! — immer nur als ein unvollkommener<br />

„Entwurf" anzusehen. Indessen gleich allen anderen wissenschaftlichen<br />

Hypothesen, welche zur Erklärung der Thatsachen<br />

dienen, werden auch meine genealogischen Hypothesen so lange<br />

auf Berücksichtigung Anspruch machen dürfen, bis sie durch<br />

bessere ersetzt werden.<br />

Hoffentlich wird dieser Ersatz recht bald geschehen, und ich<br />

wünschte Nichts mehr, als dass mein erster Versuch recht viele<br />

Naturforscher anregen möchte, wenigstens auf dem engen, ihnen<br />

genau bekannten Specialgebiete des Thier- oder Pflanzenreichs die<br />

genaueren Stammbäume für einzelne Gruppen aufzustellen. Durch<br />

zahlreiche derartige Versuche wird unsere genealogische Erkenntniss<br />

im Laufe der Zeit langsam fortschreiten, und mehr und mehr<br />

der Vollendung näher kommen, obwohl mit Bestimmtheit vorauszusehen<br />

ist, dass ein vollendeter Stammbaum niemals wird erreicht<br />

werden. Es fehlen uns und werden uns immer fehlen<br />

die unerlässlichen paläontologischen Grundlagen. Die ältesten Urkunden<br />

werden uns ewig verschlossen bleiben aus den früher<br />

bereits angeführten Ursachen. Die ältesten, durch Urzeugung<br />

entstandenen Organismen, die Stamm - Eltern aller folgenden,<br />

müssen wir uns nothwendig als Moneren denken, als einfache<br />

weiche structurlose Plasma-Klümpchen, ohne jede bestimmte Form,<br />

ohne irgend welche harte und geformte Theile. Diese und ihre<br />

nächsten Abkömmlinge waren daher der Erhaltung im versteinerten<br />

Zustande durchaus nicht fähig. Ebenso fehlt uns aber aus den<br />

im letzten Vortrage ausführlich erörterten Gründen der bei weitem<br />

grösste Theil von den zahllosen paläontologischen Documenten,<br />

die zur sicheren Durchführung der Stammes-Geschichte oder Phylogenie<br />

und zur wahren Erkenntniss der <strong>org</strong>anischen Stammbäume<br />

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