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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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550 Organisation der Weichthiere oder Mollusken. xxn.<br />

welche in den beiden Stämmen der Gliederthiere und Wirbelthiere<br />

die wesentlichste Ursache der höheren Formentwickelung und Vervollkommnung<br />

wird. Vielmehr stellt bei allen Weichthieren, bei<br />

allen Muscheln, Schnecken u. s. w. der ganze Körper einen einfachen<br />

ungegliederten Sack dar, in dessen Höhle die Eingeweide<br />

liegen. Nur der vorderste Theil des Körpers setzt sich<br />

meistens als Kopf mehr oder minder deutlich vom ungegliederten<br />

Rumpfe ab. Bei den meisten Schnecken ist dieser Kopf mässig<br />

entwickelt und trägt ein paar Augen und ein paar Fühler oder<br />

Tentakeln, sowie den Mund mit Kiefer und Gebiss, eine Zunge<br />

mit vielzähniger Reibe<strong>pl</strong>atte. Bei den Muscheln ist der Kopf riickgebildet,<br />

bei den Kracken dagegen gross und sehr hoch entwickelt.<br />

Das Nervensystem der Weichthiere ist sehr charakteristisch<br />

und besteht ursprünglich aus einem Schlundring, von welchem<br />

zwei paar kräftige Seitennerven abgehen (Amphineura, Taf. XIX,<br />

Fig. 16). Gewöhnlich aber sind diese so entwickelt, dass ein<br />

oberes Urhirn oder ein Gehirnknoten durch einen vorderen<br />

Schlundring mit einem unten gelegenen Fussknoten und durch<br />

einen hinteren Schlundring mit einem hinten gelegenen Kiemeuknoten<br />

verbunden ist. Bei der grossen Mehrzahl der Weichthiere<br />

ist der weiche sackförmige Körper von einer Kalkschale oder<br />

einem Kalkgehäuse geschützt, einer erhärteten Ausscheidung des<br />

Mantels. Ursprünglich ist diese Schale oder „Conchylie" ein<br />

flacher, den Rücken deckender Schild oder Napf (Taf. XXII,<br />

Fig. 12—14s). Bei den meisten Schnecken und Kracken wächst<br />

sie in eine spiral gewundene Röhre aus und bildet das bekannte<br />

asymmetrische „Schneckenhaus" (Taf. XXIII, Fig. 18,24). Bei den<br />

Muscheln aber zerfällt sie in zwei seitliche Klappen, die auf dem<br />

Rücken durch ein „Schlossband" zusammenhängen. Wegen<br />

dieser festen Kalkschalen werden die Weichthiere auch Schalthiere<br />

(ConcJiylia oder Testacea) genannt (Ostracoderma des<br />

Aristoteles). Trotzdem dieselben massenhaft in allen neptunischen<br />

Schichten sich versteinert finden, sagen sie uns dennoch<br />

nicht viel über die geschichtliche Entwickelung des Stammes aus.<br />

Denn diese fällt grösstenteils in die ältere Primordialzeit.<br />

Selbst schon in den silurischen Schichten finden wir alle drei<br />

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